Aktie der Deutschen Bank verkraftet Rekordverlust prächtig

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Deutschen Bank verkündet einen Milliardenverlust. Doch die Aktie stürzt nicht etwa ab, nach einem Minus zum Handelsstart dreht das Papier sogar deutlich in die Gewinnzone.

Selbst auf dem Höhepunkt der Finanzkrise 2008 musste die Deutsche Bank kein so hohes Minus verbuchen. 6,2 Milliarden Euro Verlust wird das Geldinstitut im dritten Quartal einfahren. Allein auf den Geschäfts- und Firmenwert im Privatkundengeschäft sowie im Investmentbanking will der Konzern rund 5,8 Milliarden Euro abschreiben. Die Bank kündigte zudem an, die Dividende zu reduzieren oder ganz ausfallen zu lassen.

Eigentlich eine Horrormeldung für Aktionäre. Am frühen Donnerstagmorgen sah alles nach einem Kursdebakel aus. Vorbörslich drohte die Aktie der Deutschen Bank um mehr als zehn Prozent abzustürzen. Ganz so schlimm kam es aber nicht. Im Gegenteil, die Aktie startete zwar im Minus, arbeitete sich aber schnell in die Gewinnzone vor. Knapp eine Stunde nach Handelsbeginn lag sie mit über drei Prozent im Plus und war damit einer der stärksten Dax-Titel, konnte die Gewinne aber nicht ganz halten.

Analyst Kian Abouhossein von der US-Bank JPMorgan wertete es als positiv, dass die Bank keine Kapitalerhöhung angekündigt hat: Wäre es notwendig geworden, hätte der Dax-Konzern einen solchen Schritt unternommen, doch stärke die Bank ihre Kapitalausstattung aus eigener Kraft. Insgesamt sieht er den Ausblick für das Unternehmen nun etwas positiver.

Jernej Omahen von der US-Bank Goldman Sachs äußerte sich idnes in einer ersten Reaktion skeptischer zur Zukunft des Geldhauses: Die Abschreibungen seien nicht nur ein Zeichen, dass klar Schiff gemacht werde. Der Experte sieht sie vielmehr als Zeichen der großen Herausforderungen, mit denen das neue Management der Bank konfrontiert sei.

OnVista/dpa-AFX
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