Börsen brechen europaweit ein

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Europaweit kommt es zum dritten schwachen Börsentag in Folge. In einem weltweit düsteren Aktienumfeld setzt sich der Ausverkauf fort. Nicht zuletzt der vorabendliche Kursrutsch an der Wall Street hat die europäischen Börsen ins Minus gedrückt.

Der EuroStoxx 50 büßte bis zum Freitagmittag rund 1,50 Prozent auf knapp unter 3070 Punkte ein. Auf Wochensicht stehen für den Leitindex der Eurozone damit aktuell Verluste von über drei Prozent zu Buche. Den Donnerstag hatte der Index mit einem satten Minus von dreieinhalb Prozent beendet. Der Pariser Cac-40-Index sackte bis Freitagmittag rund 1,40 Prozent auf unter 4190 Punkte ab, während der Londoner FTSE 100 um ebenfalls fast 1,40 Prozent auf 6640 Punkte nachgab.

Aus Branchensicht fanden sich keine Gewinner. Am besten hielt sich im Stoxx Europe 600 noch der Index für die defensiven Titel aus dem Gesundheitsbereich mit einem Minus von rund 0,80 Prozent. Dagegen büßten die konjunktursensiblen Indizes für die Auto-, Bau- und Rohstoffbranche jeweils deutlich über zweieinhalb Prozent ein.

Ähnlich schwer erwischt es den deutschen Leitindex. Der Dax verlor in der Spitze 2,3 Prozent auf 9192 Zähler und markierte damit den tiefsten Stand seit Mitte April. Am Freitagmittag lag er mit immer noch zwei Prozent in der Verlustzone. “Der Markt ist ordentlich angeschlagen, es vergeht fast kein Tag ohne enttäuschende Unternehmensberichte”, sagte ein Händler.

Spekulationen über ein baldiges Ende der ultralockeren Geldpolitik der US-Notenbank belasten die Märkte zusätzlich. Die Kursgewinne der vergangenen Monate seien vor allem liquiditätsgetrieben gewesen – sie hätten nicht unbedingt auf besseren Wirtschafts- oder Unternehmensdaten basiert, sagt Markus Huber vom Brokeraus FXCM. Aus Sicht vieler Experten sind die Aktienmärkte daher längst reif für eine längere Korrektur. Die Gründe für den plötzlichen Kursverfall sind jedoch umstritten.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
Foto: JMiks/shutterstock.com

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