Chinas Börsen rutschen weiter ab

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der massive Eingriff der chinesischen Regierung am Aktienmarkt scheint zu verpuffen. Bereits am Dienstag gingen die Börsen wieder auf Talfahrt.

Chinas Aktienmärkte haben nur einen Tag vom staatlichen Eingriff profitiert. Nach dem leichten Anstieg vom Montag ging es am Dienstag schon wieder deutlich nach unten. In Shanghai büßte der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland zwischenzeitlich fast 5 Prozent ein. Gegen Handelsende stand er immer noch mit fast 2 Prozent im Minus bei auf 3928 Punkten.

Der schon am Montag schwache Shenzhen-Component-Index, der die Aktien vieler Technologiefirmen enthält, sackte sogar um mehr als 5 Prozent ab. Der Shanghai Composite verlor 1,3 Prozent. Auch in Hongkong lag der Hang Seng Index gut ein Prozent niedriger. Vor allem kleinere Werte gaben an den chinesichen Börsen erneut nach. Medienberichten zufolge kündigten deshalb mehr als 200 in der Volksrepublik notierte Firmen an, den Handel auszusetzen.

Eingriff entfacht nur Strohfeuer

Wegen des massiven Kursverlusts der meisten chinesischen Aktien hatte die Regierung am Wochenende massiv eingegriffen. Neue Börsengänge wurde vorerst ausgesetzt und die Liquidität stark ausgeweitet. Wertpapierhändler und Investmentfonds wurden zu längerfristigen Aktienkäufen verpflichtet. Einem Bericht des “Shanghai Securities Journal” zufolge haben 21 Broker ihre Zusagen umgesetzt und gut 20 Milliarden Dollar in einen Fonds für Aktienkäufe gesteckt. Auch kündigte die Zentralbank an, den Wertpapierhändlern beim Aktienkauf auf Pump unter die Arme greifen zu wollen.

Die Intervention des Staats konnte jedoch nur ein Strohfeuer entfachen. Zwar kletterte beispielsweise der CSI 300 zwischenzeitlich um bis zu 8,55 Prozent, am Ende blieb allerdings nur ein Plus von 2,90 Prozent übrig. Mit dem Rückgang vom Dienstag sind damit wieder alle nach der Intervention erzielten Gewinne aufgezehrt. “Investoren sind nach wie vor wegen der hohen Bewertungen von Unternehmen besorgt und schichten das Geld lieber in risikoärmere Anlageklassen wie Anleihen um”, sagte ein Händler.

OnVista/dpa-AFX
Foto: zhu difeng/shutterstock.com

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