Dax kann 10.000 Punkte nur mühsam halten

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Anleger am deutschen Aktienmarkt bleiben zurückhaltend. Nach einem freundlichen Handelsstart rutschten die Kurse wieder ab. Der Dax kämpft um die 10.000 Punkte.

Der Erholungsversuch am deutschen Aktienmarkt ist mühsam. Nach anfänglichen Kursgewinnen von bis zu einem Prozent ist der Dax zwischenzeitlich wieder in die Verlustzone abgerutscht. Gegen Mittwochmittag fiel der Index bis auf 9962 Punkte, bevor er sich langsam wieder ins Plus vorkämpfte. Auch an den übrigen Börsen Europas gab es zur Wochenmitte eine Berg- und Talfahrt. Der EuroStoxx50 pendelte um den Schlusskurs des Vortages.

Chartexperte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar hält angesichts zuletzt großer Schwankungen zwar kurzfristig eine moderate Erholung für möglich, sieht derzeit aber noch keine Anzeichen einer anhaltend positiven Stimmung der Investoren. Daher erschienen weitere Kursverluste nach einer zwischenzeitlichen Erholung wahrscheinlich. Mittelfristig könnte der Dax sogar sein Jahrestief bei 9338 Punkten testen.

Turbulenzen in China - Spekulationen über US-Zinswende

Für schlechte Stimmung unter den Anlegern sorgt nach wie vor die Weltwirtschaftslage. Vor allem die durchwachsenen Konjunkturaussichten für China bereiten vielen Investoren Kopfzerbrechen. “Die Musik spielt weiter in China und alle Aufmerksamkeit der Anleger gilt der Frage, wie stark sich die Wirtschaft im Reich der Mitte in den kommenden Monaten abkühlen wird”, sagte Marktanalyst Andreas Paciorek von CMC Markets. An der Shanghaier Börse wirkten die enttäuschenden Konjunkturdaten vom Vortag nach – sie büßte zwischenzeitlich 4,6 Prozent ein. Spekulationen um weitere Stützungskäufe glichen einen Großteil der Kursverluste wieder aus, der Shanghaier Index schloss 0,2 Prozent im Minus.

Auch die Ungewissheit über den Zeitpunkt der US-Zinswende belastet. Die Turbulenzen rund um China hatten zuletzt Spekulationen geschürt, dass die US-Notenbank im September noch nicht die Zinsen anheben wird. Der Chef der Fed von Boston, Eric Rosengren sagte am Dienstag, es mache aus ökonomischer Sicht kaum einen Unterschied, ob die Zinswende nun einige Monate früher oder später komme.

Weitere Hinweise erhoffen sich die Anleger nun vom Konjunkturbericht “Beige Book” der Fed am Abend sowie dem Arbeitsmarktbericht aus der Privatwirtschaft am Nachmittag.
Mit Spannung erwarten Anleger heute zudem weitere US-Konjunkturdaten. Unter anderem stehen der Arbeitsmarktbericht aus der Privatwirtschaft, die Aufträge langlebiger Güter wie auch die Aufträge der Industrie auf der Agenda. Die US-Notenbank Fed will erst dann die Zinswende einleiten, wenn die Verfassung der Wirtschaft robust genug ist.

OnVista/dpa-AFX/Reuters

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