Dax macht deutlich Boden gut

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Gute US-Vorgaben treiben den Dax. Nach dem gestrigen Mini-Plus macht der deutsche Leitindex heute einen deutlichen Hüpfer.

Die Wall Street schloss im Plus, in China ist Feiertag, in Japan legen die Kurse zu. Die Rahmenbedingungen für den deutschen Aktienmarkt könnten wahrlich schlechter sein. Nach Tagen des Zögerns und der Zurückhaltung herrscht wieder Kaufstimmung an der Börse. Der Dax kletterte am Donnerstagvormittag um fast 2 Prozent auf über 10.200 Punkte.

Zuvor war es für das Aktienbarometer wegen der Turbulenzen an Chinas Börsen tagelang meist bergab gegangen. Am Donnerstag blieben die chinesischen Aktienmärkte aber geschlossen: Das Land feiert den 70. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges in Asien. Auch am Freitag wird in China nicht gehandelt. In Japan und den USA stiegen derweil die Kurse.

Die Wall Street hatte sich am Mittwoch ein Stück weit von ihrem Kursrutsch erholt. Der Dow Jones Industrial kletterte um 1,8 Prozent auf 16.351 Punkte. Tags zuvor war er belastet von globalen Wachstumssorgen noch zeitweise unter die Marke von 16.000 Punkten zurückgefallen.

Wie lange geht es aufwärts?

Fraglich ist laut Experten allerdings die Nachhaltigkeit der aktuellen Entwicklung. “Insgesamt bleibt die Stimmung negativ, und noch ist nicht jeder überzeugt, dass wir schon den Tiefpunkt des jüngsten Abwärtstrends gesehen haben”, warnte Analyst Markus Huber vom Handelshaus Peregrine & Black. Doch trotz der anhaltenden Neigung, bei einer Erholung die Gewinne sofort zu versilbern, hätten immerhin die Panikverkäufe nachgelassen.

Etwas optimistischer ist Chartexperte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin “Index-Radar”. Ungeachtet weiter bestehender Risiken könnte genug Nachfrage dafür sorgen, dass der Dax aus seiner jüngsten Handelsspanne zwischen 9920 und 10.170 nach oben ausbrechen könnte. Allzu viel Aufwärtspotenzial räumt aber auch Wenner dem Index nicht ein.

EZB-Sitzung und US-Konjunkturdaten

Auf der Agenda steht heute die Sitzung der Europäischen Zentralbank. Die Notenbanker dürften zwar den Leitzins unverändert lassen und auch ihr Anleihekaufprogramm unverändert fortsetzen. Allerdings rechnen Volkswirte damit, dass die Währungshüter ihre Bereitschaft bekräftigen werden, die Geldpolitik bei Bedarf weiter zu lockern.

Ansonsten sollten Konjunkturdaten aus den USA mit Blick auf eine vielleicht baldige Wende in der US-Geldpolitik Beachtung finden. Am wichtigsten für die Entscheidung der US-Notenbank Fed, die Zinsen erstmals seit Jahren bereits im September oder doch erst später anzuheben, ist allerdings der am Freitag anstehende monatliche Arbeitsmarktbericht der Regierung.

OnVista/dpa-AFX/Reuters

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