Dax unter Druck – Daimler erfüllt Erwartungen

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Bislang ist der Dax ganz gut durch die Woche gekommen. Am Donnerstag jedoch dürfte der Leitindex mit Verlusten in den Handel starten. Daimler immerhin hat die Anleger nicht enttäuscht.

Ach, der Dax. Zumindest langweilig wird es mit dem deutschen Leitindex nicht. Gestern ging es erst nach oben, dann steil nach unten und schließlich mit einem moderaten Plus aus dem Handel. Am Donnerstag stehen die Zeichen dafür wieder auf Kursverlust.

Vor Börsenstart in Frankfurt sind die Erwartungen gedämpft. Sowohl in den USA als auch in Asien ging es abwärts. An der Wall Street legten die Kurse am Mittwoch den Rückwärtsgang ein und bescherten dem Dow Jones ein Minus von 0,92 Prozent auf 16.461,32 Punkten. Auch der S&P 500 und der Nasdaq schlossen im Minus, wenn auch nicht ganz so tief.

Deutsche Kurse unter Druck

Asiatischen Investoren haben sich von ihren Kollegen in den USA anstecken lassen und ebenfalls den Verkaufen-Knopf gedrückt. Der Nikkei in Tokio und der Hang Seng in Hongkong lagen jeweils rund ein halbes Prozent im Minus. Die negativen Vorgaben aus Asien und den USA dürften auch den Dax schwächer in den Handel starten lassen. Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex am Morgen rund 0,80 Prozent tiefer.

Nach Aussagen von Händlern herrscht am Markt eine hohe Nervosität. Der Grund: die Veröffentlichung der Ergebnisse des EZB-Bankenstresstests am Sonntag. Viele Anleger hielten sich bereits am Mittwoch zurück, sagten Händler. Für Unruhe hatte da ein Bericht der spanischen Nachrichtenagentur EFE gesorgt, wonach mindestens elf Banken aus sechs Euro-Ländern den seit Monaten laufenden Fitnesscheck der Aufseher nicht bestanden haben.

Weitere Geschäftsberichte

Gute Nachrichten gibt es dagegen für die Daimler-Aktionäre. Die Geschäfte gerade in der Pkw-Sparte brummen und haben dem Autobauer im dritten Quartal einen kräftigen Gewinn beschert. Von Juli bis September erhöhte sich das operative Ergebnis um ein Fünftel gegenüber dem Vorjahr auf 2,8 Milliarden Euro. Der Umsatz kletterte um zehn Prozent auf gut 33 Milliarden Euro.

Gut lief es auch bei der Credit Suisse. Ein florierendes Investmentbanking hat der Schweizer Bank im dritten Quartal einen Gewinnsprung beschert. Das Nettoergebnis stieg auf 1025 Millionen Franken und hat sich damit gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Auf harte Einschnitte muss sich dagegen die britische Bankengruppe Lloyds einstellen. Nach Reuters-Informationen sollen binnen drei Jahren weitere 9000 Stellen gestrichen werden.

Konjunkturdaten und EU-Gipfel

Neben den Geschäftsberichten wird sich der Blick der Anleger an diesem Donnerstag auf frische Konjunkturzahlen richten. Am Vormittag wird der Einkaufsmanagerindizes für die Industrie und Dienstleistungen aus dem Euro-Raum und Deutschland präsentiert. Analysten zufolge ist es fraglich, ob nach der Serie von schwächeren Werten eine Stabilisierung oder gar Erholung gelingen wird.

Die schwächelnde Wirtschaft wird vermutlich auch Thema beim heute beginnenden EU-Gipfel in Brüssel sein. Neben den diversen außenpolitischen Krisen wollen die Staats- und Regierungschef aber vor über den Klimaschutz reden. Geplant ist die Verabschiedung eines Maßnahmen-Pakets, mit dem die EU in die internationalen Verhandlungen im kommenden Jahr gehen könne.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
Foto: Taina Sohlman/shutterstock.com

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