Erhöhte Prognose beflügelt die Bayer-Aktie

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Die Geschäftszahlen sind stark, besser sogar als erwartet. Die Prognose für das Gesamtjahr wird angehoben. Bayer-Anleger zeigen sich begeistert.

Die gut laufenden Geschäfte beim Tochterunternehmen Covestro haben die Bayer-Aktionäre erfreut. Nachdem der Chemie- und Pharmakonzern vor allem wegen seiner Kunststofftochter den Jahresausblick anhob, zogen die Papiere deutlich an. Zuletzt standen sie fast 4 Prozent im Plus bei über 112 Euro. Damit waren sie mit Abstand Spitzenreiter im Dax und erreichten zugleich den höchsten Stand seit Beginn 2016.

Im ersten Quartal erhöhte sich der bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) um 14,9 Prozent auf 3,89 Milliarden Euro, wie das Leverkusener Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Der Umsatz stieg von Januar bis März um 11,7 Prozent auf 13,24 Milliarden Euro, währungsbereinigt entspricht das einem Plus von 9,4 Prozent. Analysten hatten nur mit einem Ebitda von 3,55 Milliarden bei Umsätzen von 12,69 Milliarden Euro gerechnet. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen mit 2,08 Milliarden Euro knapp 38 Prozent mehr.

Analysten sind zufrieden

Warburg-Resarch-Analyst Ulrich Huwald sprach von einem “sehr guten Jahresstart”. Dieser sorgt beim Dax-Schwergewicht nun für mehr Optimismus: Der Konzern traut sich 2017 jetzt ein Umsatzplus im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich zu. Zuvor war eine Steigerung im unteren bis mittleren einstelligen Bereich in Aussicht gestellt worden. Als Grund verwies Konzernchef Werner Baumann auf Covestro. Die Kunststofftochter hatte ihre Zwischenbilanz für das erste Quartal vor wenigen Tagen vorgelegt und einen deutlichen Umsatz- und Ergebnisschub verzeichnet.

Lob ernteten am Markt aber auch andere wichtige Geschäftsbereiche wie etwa das Pharmageschäft, das laut Huwald neben einer Umsatzsteigerung von gesunkenen Vertriebskosten und Forschungsaufwendungen profitierte. Für Schub sorgten dort Kassenschlager wie der Blutverdünner Xarelto, das Augenmittel Eylea oder auch einige Krebsmittel. In der Summe sprach denn auch Bernstein-Experte Jeremy Redenius von einem “durch die Bank starken Quartal”.

Laut Analystin Marietta Miemietz von Equinet dürfte sich die gute Entwicklung bei Covestro mittelfristig positiv auf den angestrebten Verkauf der übrigen Anteile auswirken. Nach dem Börsengang und dem anschließenden Verkauf weiterer Anteile hält Bayer derzeit noch rund 53 Prozent an der Kunststofftochter. Weitere Erlöse könnten einen Beitrag zur geplanten Rekordübernahme des US-Saatgutkonzerns Monsanto leisten, zu der es bei Vorlage des Quartalsberichts keine Neuigkeiten gab.

onvista/dpa-AFX/Reuters
Foto: Bayer AG

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