Good News tun gut
Hallo, Leute! Es gibt Tage, da geht einfach alles schief. Ab und zu gibt’s aber auch das Gegenteil. Gestern war so‘n Tag für Optimisten. Wenn dann die Börsenkurse freudig reagieren, ist das ein gutes Zeichen - über den Tag hinaus. Es ging schon gut los: In China ist das öffentliche Leben nach der Feierwoche (Neujahr) wieder erwacht - putzmunter, denn die dortigen Einkaufsmanager sind nach dem Fest besser gelaunt als gedacht. Und die Regierung hat die Denkpause genutzt und will mit Steuersenkungen Immobilienkäufe erleichtern, um die angeschlagene Branche zu stützen. Bei uns applaudieren prominente Analysten und machen Euch Anlegern Mut, die Party könne damit noch eine Weile weitergehen. Dazu lese ich: „Es spricht einiges dafür, dass sich der Strukturwandel im Reich der Mitte als nachhaltig erweisen und sich damit der positive Trend an Chinas Aktienbörsen fortsetzen wird.“ Das ist eine gute Nachricht auch für den Rest der Welt.
Bei uns hagelt es dann good News. Der milde Winter und die gute Konjunktur haben dem Arbeitsmarkt in Deutschland den besten Februar seit 24 Jahren beschert: Die Zahl der Arbeitslosen ist auf 3,017 Millionen gesunken. Dazu passt das weiter steigende Konsumklima: Die Nürnberger GfK meldet den höchsten Indexstand seit Oktober 2001! Die Bundesbürger sparen also nicht nur, sondern gaben auch viel Geld aus - stützen die Konjunktur. Das schlage ich hier bekanntermaßen auch seit langem vor!
Dann jubelt die Börse über Super-Zahlen bei Umsatz und Ertrag von Bayer-Leverkusen. Damit nicht genug: Nach jahrelanger Talfahrt blickt die Deutsche Telekom wieder mit größerer Zuversicht nach vorn: Die Geschäfte in Amerika boomen, auf dem hartumkämpften Heimatmarkt gibt es Hoffnungsschimmer. Zum ersten Mal seit sechs Jahren steigt bei den Bonnern der operative Gewinn. Und das soll keine Eintagsfliege sein, sondern der Beginn einer kontinuierlichen Entwicklung - steigende Dividenden werden versprochen. Hurra! Das Ganze wird am Ende des Tages durch unseren besten Skiflieger abgerundet: Severin Freund wird atemberaubend überlegen Weltmeister auf der Großschanze.
Manchmal kann man wenigstens für ein paar Stunden den ganzen Mega-Mist der Welt, also vor allem Ukraine und Griechenland, vergessen. Gestern war so’n Tag. Da nimmt man abends sogar das Ausscheiden der Gladbacher gegen Sevilla cool in Kauf - sie haben ja auch aufopfernd gekämpft und voll gut gespielt!
boersenfuchs@onvista.de
