Ifo-Index steigt auf Rekordhoch
“In den deutschen Chefetagen herrscht Champagnerlaune”: Der ifo-Index klettert erneut unerwartet stark. Auch am Aktienmarkt ziehen die Kurse an.
Die Zuversicht ist so groß wie nie: Unter deutschen Firmenchefs hat sich die Stimmung im Mai deutlich verbessert. Der Ifo-Geschäftsklimaindex kletterte um 1,6 auf 114,6 Punkte und damit unerwartet stark. Beobachter hatten nur einem minimalen Anstieg von 113 auf 113,1 Punkte erwartet.
Bereits in den beiden vorangegangen Monaten hatte die Umfrage unter 7000 Managern deutlich verbesserte Werte gezeigt. Im März war der vom Münchner Institut für Wirtschaftsforschung erhobene Index um 1,2 Punkte und im April um 0,5 Punkte gestiegen. Beide Zuwächse lagen über den Erwartungen.
“In den deutschen Chefetagen herrscht Champagnerlaune”, kommentierte Ifo-Präsident Celmens Fuest. Die befragten Unternehmen bewerteten sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch ihre Erwartungen für die kommenden sechs Monate besser. Bis auf den Einzelhandel, wo der Indikator von hohem Niveau aus fiel, hellte sich die Stimmung in allen betrachteten Bereichen auf.
"Ein positives Signal war, dass in Frankreich Macron und nicht Le Pen zum Präsidenten gewählt wurde", erklärte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe den Anstieg. "Diese positive Nachricht hat Rückenwind gegeben. Es ist ein Signal dafür, dass die Europäische Union nicht akut unter Druck steht wie noch vor einem Jahr."
Auch in der Eurozone ist die Stimmung in den Unternehmen unverändert gut geblieben. Der Einkaufsmanagerindex verharrte im Mai bei 56,8 Punkten, wie das Marktforschungsunternehmen IHS Markit mitteilte. Im Vormonat hatte der Indikator den höchsten Wert seit sechs Jahren erreicht. Volkswirte hatten im Mai mit einer leichten Eintrübung gerechnet.
Die gute Stimmung unter den Firmenchefs spiegelt sich am Dienstag in der Entwicklung am deutschen Aktienmarkt. Nach einem verhaltenen Start in den Handelstag klettere der Dax in die Gewinnzone und kletterte in der Spitze auf knapp über 12.700 Punkten, konnte seine Gewinne aber nicht ganz halten,
Onvista/dpa-AFX/Reuters
Foto: Deutsche Börse