Potash signalisiert Entgegenkommen im Übernahmekampf um K+S

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Fronten scheinen verhärtet. Potash möchte K+S übernehmen. Doch der Kasseler Konzern lehnt das Angebot strikt ab. Nun stellt Potash verbindliche Zusagen in Aussichten.

Im Ringen um den Kasseler Düngerhersteller K+S hat der kanadische Kaufinteressent Potash Zugeständnisse in Aussicht gestellt. Man könne verbindliche Zusagen zum Erhalt von Arbeitsplätzen und Bergwerken in Deutschland geben, damit die Übernahme gelinge, erklärte das Unternehmen.

Potash-Chef Jochen Tilk versprach zudem, das von K+S geplante Kali-Projekt “Legacy” in der kanadischen Provinz Saskatchewan fertigzustellen und auch zu betreiben. K+S reagierte ablehnend: Tilks Äußerungen seien “nichts Neues” und keine Basis für Gespräche, sagte ein Konzernsprecher.

Der Weltmarktführer Potash will den Dax-Konzern für 7,9 Milliarden Euro kaufen. K+S-Chef Norbert Steiner hat die Avancen der Kanadier aber strikt zurückgewiesen. Neben einem höheren Preis fordert K+S auch Zusagen zum Erhalt von Standorten und Stellen. Potash hat sich dazu bereits grundsätzlich bereiterklärt, die Versprechen sind aus Sicht des K+S-Managements aber noch nicht verbindlich genug.

Schlechtere Zahlen als erwartet

Potash selbst hat indes mit schwachen Geschäftszahlen zu kämpfen. Mitten im Übernahmepoker um K+S ringt der Konzern mit niedrigen Preisen für Stickstoffdünger. Nach einem schwachen Quartal musste Potash erneut die Prognose für das laufende Jahr senken.

Im zweiten Quartal blieb der Konzern bei einem Rückgang des Gewinns um knapp zwölf Prozent auf 417 Millionen Dollar leicht hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Der Umsatz sank um 8,5 Prozent auf 1,73 Milliarden Dollar. Im laufenden Jahr dürfte der Kali-Absatz zwischen 9,3 und 9,6 Millionen Tonnen liegen, nach 9,3 Millionen im Vorjahr.

Potash-Angebot für K+S zu niederig

Trotz der schwächeren Zahlen verteidigte Potash seine K+S-Übernahmepläne. Konzernchef Tilk zeigte sich weiterhin von den Vorteilen eines Zusammenschlusses für alle beteiligten überzeugt. Das Angebot für K+S möchte er aber bislang nicht aufstocken. Potash bietet 41 Euro je Aktien.

Die Investmentbank Equinet hatte indes die Einstufung für K+S auf “Buy” mit einem Kursziel von 55 Euro belassen. Zuvor hatte der Salzhersteller Compass Minerals unerwartet starke Resultate für das zweite Quartal vorgelegt und einen ermutigenden Ausblick auf die Preise für Streusalz gegeben. Das verheiße auch Gutes für den deutschen Produzenten, schrieb Analyst Michael Schäfer in einer Studie.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
Foto: Robert Hoetink/shutterstock.com

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