Unsicher, unklar, uneinheitlich

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo Leute! Börsen, genauer: die Börsianer, sind immer unsicher - nur das Maß an Unsicherheit kann ganz unterschiedlich sein. Die Ami-Notenbank verbreitet schon seit langem sibyllinische Statements, wobei man das Gefühl hat, dass Fed-Chefin Yellen die Finanzmärkte ganz gut im Griff hat. Sie sorgt zwar immer wieder für Unsicherheit über die nächsten Zinsschritte, löst damit keine extreme Nervosität aus. Jetzt warten alle auf ihre mutmaßlich bedeutsame Rede heute Abend in Jackson Hole.

Solche Phasen sind gerade für Privatanleger total blöd. Denn mit der Feststellung, man muss bei Dow und Dax ja kein Sommerloch beklagen, geben sich die Aktivisten jedenfalls nicht zufrieden (ähnlich wie die Händler). Man will ja was tun - aber was, wenn kein Trend zu erkennen ist? Unsereiner tröstet mit der Feststellung, dass die Wall Street in Rekordhöhen rumhangelt. Der Dax ist zwar längst noch nicht so weit, zeigt aber auch keine Lust, sich tiefer abzuseilen. Ich finde, das ist schon was.

Obwohl als hartnäckiger Bulle bekannt, sind dem Börsenfuchs die optimistischen Stimmen derzeit eher ein bisschen zu laut. Bei der Social-Media-Umfrage der Stimmungsanalysten an der Börse Frankfurt haben 58 Prozent (+14 Prozent) der Teilnehmer auf Facebook und Twitter in dieser Woche vorhergesagt, dass der Dax in vier Wochen höher stehen wird, nur 25% Prozent (+ 4 Prozent) sind pessimistisch und 17 Prozent (- 18% Prozent) erwarten einen unveränderten Indexstand. Jo, kann so kommen. Nur, die Wasserstandberichte aus der Wirtschaft sind momentan nicht befriedigend. Vor allem aber versauen mir die weltpolitischen Warnungen und Drohungen die Stimmung (Achtung, Zynismus: Habt Ihr schon Eure Vorräte im Keller gecheckt?).

Unsichere Marktlage mit uneinheitlichen Kurse kann man jetzt in allen Anlageklassen beobachten, nicht nur bei den Aktien. Das betrifft die Währungen ebenso wie die Rohstoffe, wobei Öl eher abschmiert und Gold ein bisschen abbröckelt. Für Commodity-Spezialisten: Auffallend schwach zeigten sich zuletzt US-Magerschweine. Selbst bei den von Anlegern immer noch vernachlässigten Seltenen Erden und Strategischen Metallen (starker China-Einfluss) sieht es teilweise noch flau aus, teilweise aber auch hoch interessant mit viel Potenzial für höhere Preise. Interessant eine neue Studie zu den Unternehmen der Luxusgüterindustrie: Der Wendepunkt zum Positiven könnte erreicht sein, denn die Gewinnentwicklung der Branche hat sich im zweiten Quartal deutlich verbessert. Bei den Experten sind vor allem die starken Ergebnisse der Branchengrößen LVMH (Mutterkonzern der Marke Louis Vuitton) und Kering (Besitzer von Gucci), gut angekommen. Allerdings haben die Uhrenhersteller haben weiterhin Probleme.

Warten wir jetzt erst einmal auf Janet Yellen, erhoffen uns aber nicht viel! Und freut Euch mit mir über den Bundesliga-Start!

Post an den Börsenfuchs: boersenfuchs@onvista.de

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