VW-Aktie seit Jahresbeginn wieder im Plus

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Aktie von Volkswagen schüttelt die Last der Abgasaffäre allmählich ab. Die Papiere haben ihre Verluste seit Jahresbeginn mittlerweile wettgemacht. Bei anderen Autobauern läuft es deutlich schlechter.

Bei 94 Euro war der Boden erreicht. Mitte Februar waren die Vorzugsaktien von Volkswagen wieder da angekommen, wo sie unmittelbar nach Bekanntwerden der Abgasaffäre standen: im Keller, bei 94 Euro, und damit dort, wo sie ein halbes Jahr zuvor schon mal standen. Anfang Oktober 2015 hatte der Skandal um manipulierte Abgaswerte den Aktienkurs von VW auf 92,36 Euro gedrückt. Zwei Wochen zuvor sind es noch knapp 170 Euro gewesen.

So dramatisch wie im September und Oktober des vergangenen Jahres waren die Verluste der VW-Aktie in diesem Jahr nicht. Im Sog der allgemeinen Börsenschwäche gaben die Papiere zu Jahresbeginn dennoch deutlich nach: von Ende Dezember bis zum 11. Februar fielen sie um rund 30 Prozent auf eben 94 Euro.

Mittlerweile aber hat die Abgasaffäre ihren Schrecken verloren. VW scheint bei der Bewältigung von “Dieselgate” voranzukommen, und das macht sich auch am Aktienkurs bemerkbar. Seit Februar hat sich der Kurs trotz gelegentlicher Rücksetzer nicht nur deutlich erholt, seit Jahresbeginn haben es die Vorzugsaktien sogar wieder ins Plus geschafft. Am Mittwoch kletterten die Papiere auf 134 Euro und damit über den Schlusskurs aus 2015, der bei 137,75 Euro lag.

Gut schneidet der Volkswagen-Konzern mit seiner Jahresbilanz vor allem gegenüber den anderen deutschen Autobauern ab. Deren Aktien-Performance im laufenden Jahr ist geradezu erschreckend: So steht sowohl bei den Aktien von Daimler als auch bei den Papieren von BMW ein Verlust von mehr als 20 Prozent zu Buche. Im Vergleich dazu erscheint das Minus von rund 5 Prozent beim Dax recht harmlos.

Die gute VW-Kursentwicklung in den vergangenen Monaten hat Gründe: So machen die Wolfsburger auf dem Weg zu einem Vergleich im “Dieselgate”-Mammutverfahren in den USA weiter Fortschritte. Erst am Dienstag hatte der zuständige Richter Charles Breyer gesagt, dass der Konzern und die zahlreichen Kläger in die richtige Richtung gingen, um fristgemäß eine Einigung zu präsentieren

Aber auch im eigentlichen Geschäft läuft es derzeit wohl recht gut. Nach Meinung des Analysten Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler scheint sich das Marktumfeld zumindest in Europa und in Asien zu verbessern. Zudem sei die Nachfrage robust und einige Händler würden auch wieder ihre Lager etwas aufstocken. Nähere Informationen erhoffen sich die Anleger nun von den Geschäftszahlen zum ersten Quartal, die VW wegen der Aufarbeitung der Abgasaffäre erst am Dienstag, den 31. Mai, vorlegt.

OnVista/dpa-AFX
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