Aareal-Bank-Aktionäre könnten von Aareon-Teilverkauf profitieren

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Immobilienfinanzierer Aareal Bank könnte seine Aktionäre am Verkauf eines Minderheitsanteils der IT-Tochter Aareon teilhaben lassen. Was die Verwendung des Erlöses angeht, zieht die Bank, wenn auch nicht vorrangig, eine Sonderausschüttung in Betracht, ungeachtet des Dividendenappells der Notenbank. Vorstandschef Hermann Merkens sagte der "Börsen-Zeitung" (Freitagausgabe): "Der Einsatz freien Kapitals im Unternehmen ist nicht von den aktuellen und möglichen künftigen Ausschüttungsbeschränkungen der EZB betroffen." Die Zahl der interessierten Investoren beziffert der Manager auf "deutlich mehr" als "nur eine Handvoll".

Aareon bietet Services für Firmen aus der Immobilienbranche an, die durch die Unterstützung des Datendienstleisters Gebäude und technische Anlagen einfacher verwalten können. Der Aareal-Vorstand war in der Vergangenheit mehrfach Forderungen von Aktionären entgegengetreten, die Bank solle sich von ihrer Tochter trennen.

Bereits im Februar hatte Merkens angekündigt, Aareon mit einer Reihe von Übernahmen zu stärken. Er gehe von fünf oder mehr Zukäufen pro Jahr aus, hatte er bei der Bilanzvorlage in Frankfurt gesagt. Dafür habe das Unternehmen einen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag zur Verfügung. In der Vergangenheit habe Aareon pro Übernahmeziel etwa 15 bis 20 Millionen Euro bezahlt. Dieses Volumen dürfte eher steigen. Interessant seien generell Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette der Wohnungswirtschaft.

Zudem kündigte er an, dass die Sparte ihr Wachstumstempo deutlich erhöhen und "als eigenständig am Markt positioniertes Software-Unternehmen eine starke, von der Mutter unabhängige Wert-Perspektive entwickeln" soll. So soll sich der Betriebsgewinn nach Angaben vom Februar mittelfristig auf rund 70 Millionen Euro verdoppeln. 2019 stieg er leicht auf 37 Millionen Euro./he

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