AKTIE IM FOKUS 3: Bayer kommen nach Milliardenvergleich kaum in Gang

dpa-AFX · Uhr

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FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Der Kurs der Bayer-Aktien hat am Donnerstag zwiegespalten auf den Milliardenvergleich in mehreren US-Rechtsstreitigkeiten reagiert. Die Papiere des Leverkusener Pharma- und Chemiekonzerns waren zunächst auf der Handelsplattform Tradegate vorbörslich um fast 9 Prozent auf 76,19 Euro gestiegen, fielen im regulären Handel aber dann sogar leicht. Zuletzt pendelten sie um das Vortagesniveau.

Ein Börsianer sprach vom klassischen "Sell on good news". Die Anleger hätten sich nach den jüngsten Signalen bereits auf einen nahen Vergleich einstellen können und entsprechend positioniert. Die Bestätigung werde nun zum Verkauf genutzt.

Bayer hatte am Mittwochabend mitgeteilt, man werde sich die Einigung mit zahlreichen US-Klägern mehr als zehn Milliarden Euro kosten lassen. Dabei geht es vor allem um angebliche Krebsrisiken des Unkrautvernichters Roundup mit dem Wirkstoff Glyphosat. Mit dem Kompromiss sollten etwa 75 Prozent der aktuellen Roundup-Verfahren abgeschlossen werden - mit insgesamt etwa 125 000 eingereichten und nicht eingereichten Klagen. Auch die übrigen Verfahren sollten innerhalb der kommenden Monate zum Abschluss kommen, hieß es.

Analysten reagierten erleichtert. HSBC-Experte Stephen McGarry empfahl Bayer-Papiere mit einem neuen Ziel von 85 Euro zum Kauf. Er hatte mit einer Belastung von 20 Milliarden Euro aus den US-Rechtsstreitigkeiten gerechnet. Nach der Beilegung dampfte er sie nun im Bewertungsmodell auf gut 12 Milliarden Euro ein. Experte Falko Friedrichs von der Deutschen Bank sah es als positive Überraschung, dass drei Dispute auf einmal ausgeräumt worden seien./ag/als/DP/jha/


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