Aktien Frankfurt: Dax müht sich im Kampf um die 14 000-Punkte-Hürde ab

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Konjunkturdaten aus China und eine gewisse Erleichterung mit Blick auf die deutsche Wirtschaftsentwicklung haben dem Dax am Donnerstag positive Impulse verliehen. Im frühen Handel übersprang der deutsche Leitindex immer mal wieder die Marke von 14 000 Punkten. Am Nachmittag legte er noch um 0,23 Prozent auf 13 972,14 Punkte zu. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen baute sein Plus indes weiter aus und erreichte einen neuen Rekord. Zuletzt ging es für ihn um 0,66 Prozent auf 31 514,35 Punkte hoch.

Aus China wurden erfreuliche Exportdaten für Dezember bekannt gegeben, die die Börsianer als Zeichen einer fortgesetzten wirtschaftlichen Erholung interpretierten. Mit Blick auf Deutschland brach hierzulande das Bruttoinlandsprodukt 2020 zwar ersten Berechnungen zufolge um 5 Prozent ein. "Das Jahr 2020 sollte nun aber zügig abgehakt werden", sagte Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank in Liechtenstein. "Der Blick geht nach vorne. Das laufende Jahr verspricht Besserung".

Trotz des wieder aufgenommenen Kampfes im Dax um die Marke von 14 000 Punkten, dürfte es laut einem Marktexperten zunächst schwer sein, auch das Rekordhoch bei 14 131 Zählern erneut zu erreichen. Die an diesem Freitag mit dem US-Bankensektor startende Berichtssaison könnte allerdings helfen. "Aufgrund der tiefen Erwartungen sind hier einige positive Überraschungen möglich", erklärte er. Zusammen mit der Aussicht auf weitere Konjunkturmaßnahmen in den Vereinigten Staaten könnte dies die Kauflaune der Anleger an der Wall Street und damit auch an der Börse hierzulande wieder anregen.

Nach Informationen des Nachrichtensenders CNN will der designierte US-Präsident Joe Biden dem Kongress ein zwei Billionen Dollar schweres wirtschaftliches Hilfspaket vorschlagen. Ähnliches hatte auch die Nachrichtenagentur Bloomberg am Vorabend berichtet. Die Gefahr, die wegen der Regierungskrise in Italien droht, findet indes momentan kaum größere Beachtung, ebensowenig wie die trotz begonnener Impfungen weiter beunruhigende Corona-Lage mit zunehmend schärferen und längeren Lockdowns.

Unter den Einzelwerten im Dax waren - wie auch europaweit - vor allem Autoaktien gefragt. Hier dürften auch die positiven Wirtschaftssignale aus China Rückenwind geliefert haben, denn das Land ist ein wichtiger Absatzmarkt für Pkw-Hersteller. VW legten im Dax um 4,2 Prozent zu, gefolgt von Daimler mit plus 2,0 Prozent und BMW mit 1,9 Prozent.

Aus der zweiten Reihe begab die Shop Apotheke eine Wandelanleihe, was die Aktien mit minus 5,3 Prozent an das Ende des MDax schickte. Drägerwerk gab Zahlen zum Geschäftsjahr 2020 bekannt. Wegen der Corona-Pandemie war es für den Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern zwar gut gelaufen, 2021 wird das aber so nicht bleiben. Die Geschäftsentwicklung dürfte sich nach dem Boom eher normalisieren. Die Aktien gaben um 0,6 Prozent.

Die Aktie von Adidas profitierte von einem Analystenurteil und stieg um 1,5 Prozent. Die französische Exane BNP Paribas hob auf das Papier des Sportartikelherstellers auf "Outperform" und das Kursziel von 270 auf 325 Euro an.

Der Euro fiel frühen Nachmittag auf 1,2124 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuletzt am Mittwochnachmittag auf 1,2166 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,52 Prozent am Vortag auf minus 0,55 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,12 Prozent auf 146,09 Punkte. Der Bund-Future legte zuletzt um 0,11 Prozent auf 177,68 Punkte zu./ck/mis


Von Claudia Müller, dpa-AFX

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