Aktien New York: Dow erholt sich weiter - Fed legt Kreditprogramm auf

dpa-AFX · Uhr

NEW YORK (dpa-AFX) - Dank eines billionenschweren Kreditprogramms der US-Notenbank (Fed) ist der Dow Jones Industrial am Donnerstag auf Erholungskurs geblieben. Der US-Leitindex stieg um 1,96 Prozent auf 23 891,78 Punkte, nachdem er zur Wochenmitte bereits unter anderem von der Hoffnung auf ein schrittweises Hochfahren der US-Wirtschaft profitiert hatte.

Der marktbreite S&P 500 gewann am Donnerstag 2,05 Prozent auf 2806,31 Zähler und der technologielastige Nasdaq 100 legte um 0,46 Prozent auf 8267,19 Punkte zu. Am Freitag bleiben die Börsen dann wegen eines Feiertages geschlossen.

Zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise will die Fed über verschiedene Programme insgesamt bis zu 2,3 Billionen US-Dollar in die Wirtschaft lenken. Damit sollen unter anderem kleinere und mittlere Unternehmen sowie die Kommunen und Städte gestützt werden. Die Fed wolle damit für Erleichterung und Stabilität während der Krise sorgen, sagte Notenbank-Chef Jerome Powell laut Mitteilung.

Zu den Programmen gehört etwa der Ankauf kurzlaufender Kommunalanleihen durch die Fed. Darüber hinaus legt die Notenbank ein Kreditprogramm für kleine und mittelständische Unternehmen. Daneben werden mehrere bestehende Kreditprogramme aufgestockt.

Die Anleger trösteten sich mit dem Gedanken, dass die Fed ihnen Rückendeckung gebe, sagte Dan Russo, Marktstratege bei Chaikin Analytics. Trotz der jüngsten Erholung ist der Dow immer noch weit von seinem Mitte Februar bei rund 29 569 Punkten erreichten Rekordhoch entfernt.

Dominiert wird die Nachrichtenlage ansonsten weiter von der Corona-Pandemie. Trotz weiterhin steigender Totenzahlen in New York scheint der US-Bundesstaat die Corona-Krise zunächst in den Griff zu bekommen. Die Zahl derjenigen, die im Krankenhaus lagen, stieg am Donnerstag im Vergleich zum Vortag nur noch um 200. Das ist die niedrigste Steigerung seit drei Wochen, damit entwickelten sich die Zahlen weitaus besser als die Prognosen voraussagten, was Gouverneur Andrew Cuomo vor allem auf die Wirksamkeit der Ausgangsbeschränkungen zurückführte. "Sie funktionieren besser als alle dachten", sagte der Gouverneur.

Im Blickpunkt stand zudem das Treffen der in der Opec+ zusammengeschlossenen Ölförderländer zur geplanten, drastischen Reduzierung der Fördermenge für die kommenden Monate. Der Schritt ist wohl unumgänglich, weil sowohl die Corona-Krise als auch ein Preiskrieg zwischen Saudi-Arabien und Russland den Ölpreis seit Wochen schwer belasten. An diesem Donnerstag büßten die Ölpreise anfängliche Gewinne wieder ein und gaben leicht nach, so dass auch die Aktien der Ölkonzerne zuletzt unter Druck gerieten. So lagen Chevron minimal im Minus und und ExxonMobil legten nur noch um gut 1 Prozent zu.

Der Streamingservice des Unterhaltungsriesen Walt Disney verzeichnet indes weiter ein rasantes Wachstum. Disney+ gewann rund fünf Monate nach dem Start in den USA weltweit bereits 50 Millionen Abonnenten. Die Anteilscheine zogen um knapp fünf Prozent an. Disney hatte mit dem Streamingdienst im November die Jagd auf den Marktführer Netflix eröffnet und auf Anhieb großen Kundenzustrom erhalten. Dessen Aktienkurs gab leicht nach./la/he

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