Aktienmärkte beginnen wieder zu kippen – Trump schießt auf Twitter gegen die FED – eine Ablenkung, weil das Maßnahmenpaket doch zu voreilig versprochen wurde?

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Mitten in der Viruskrise und vor der nächsten Zinssitzung der Notenbank Fed hat US-Präsident Donald Trump wieder eine Breitseite gegen die Währungshüter abgefeuert.

Er nannte die Notenbanker um Fed-Chef Jerome Powell am Dienstag auf Twitter „erbärmlich und lahm“. Andere Länder hätten durch eine lockerere Geldpolitik einen Währungsvorteil von „zwei Prozentpunkten“. Die Fed solle das Zinsniveau auf das Niveau der Wettbewerber der USA senken.

Die Notenbank hatte den Zins am 3. März überraschend um einen halben Punkt gesenkt – auf die neue Spanne von 1,0 bis 1,25 Prozent. An den Märkten wird zudem mit einer kräftigen Senkung beim regulären Zinsentscheid am 18. März gerechnet.

Möglicherweise versucht Trump mit seinem neuen Angriff auch abzulenken. Am Montag nach Börsenschluss hatte der US-Präsident bei einem kurzfristig anberaumten Auftritt ein Maßnahmenpaket in Aussicht gestellt - die Märkte hatten sich daraufhin heute in den ersten Handelsstunden ordentlich erholt. Er kündigte an, dass die Regierung mit dem Kongress unter anderem über Erleichterungen bei der Lohnsteuer sowie über Kredite für Kleinunternehmen reden werde. Heute soll eine Pressekonferenz folgen, um nach diesen Gesprächen ausführlich über die geplanten Maßnahmen zu sprechen.

Mittlerweile gibt es jedoch Berichte, dass es im Weißen Haus noch keinen endgültigen Stimulusplan gebe, da ein solcher noch nicht fertig ausgearbeitet worden sei. Einige Details müssten noch durch die verschiedenen politischen Organe laufen und darüber abgestimmt werden.

Die Märkte haben ihre leichte Zuversicht nach der gestrigen Ankündigung Trumps allmählich wieder verloren: Die wichtigsten europäischen Aktienindizes sind nach der US-Börseneröffnung unter Druck gekommen und ins Minus gedreht. Zuletzt notierte der Dax 0,9 Prozent tiefer, nachdem er am späten Vormittag noch um fast 4 Prozent in die Höhe geschnellt war. Das europäische Börsenbarometer EuroStoxx 50 verlor zuletzt 0,38 Prozent. Damit ist die Erholung von dem Börsencrash am Montag wieder verpufft. An der Wall Street bröckelten zu Handelsbeginn die Gewinne, so dass der US-Leitindex Dow Jones Industrial zuletzt nur noch rund 1 Prozent im Plus lag.

onvista-Redaktion/dpa-AFX/reuters

Titelfoto: Joseph Sohm / Shutterstock.com

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