Allianz: Operativer Rekordgewinn ++ Bayer: Fortschritte mit Krebsmedikament ++ Wirecard: Wieder über 100 Euro

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die gute Nachricht zu Wirecard: Es gibt keine weiteren negativen Nachrichten. Zur Ruhe kommt der Kurs dadurch aber auch nicht wirklich. Am Donnerstag führte die Achterbahnfahrt die Papiere in der Spitze um fast 11 Prozent nach oben. Dann aber ließ der Schwung wieder merklich nach, wie der letzte Stand mit plus 6,6 Prozent zeigt. Mit 103,30 Euro schafften sie aber immerhin die Rückkehr über die seit Tagen umkämpfte 100-Euro-Marke.

Zum Gemenge rund um Manipulationsvorwürfe der „Financial Times“ hinzu kamen jüngst noch von Anwälten in den USA vorbereitete Sammelklagen. Zudem sollen Gerüchten zufolge umfangreiche Spekulationen auf fallende Kurse stattgefunden haben sollen. Nachdem das Thema Singapur die ersten Wellen schlug ist sie bis dato um etwa 40 Prozent gefallen.

Dax vergeht die gute Laune

Nach 3 Tagen im Plus ist die positive Serie im deutschen Leitindex am Donnerstag gerissen. Nach einem guten Start in den Tag gab der Dax Stück für Stück seine Gewinne wieder ab. Am Ende stand unterm Strich ein Minus von 0,69 Prozent. Damit kommt die Marke von 11.000 Punkte wieder näher, da das Börsenbarometer auch heute schlecht gelaunt in den Tag startet. Der Dax verliert 0,39 Prozent und steht bei 11.046,32 Punkten

Allianz erhöht die Dividende kräftig.

Das operative Ergebnis stieg im vergangenen Jahr um vier Prozent auf 11,5 Milliarden Euro, wie Europas größter Versicherer am Freitag in München mitteilte. Die Kennzahl lag am oberen Ende der eigenen Erwartungen und traf die Analystenprognosen genau. Für das neue Jahr hält die Allianz eine weitere Steigerung für machbar. Ziel sind nun elf bis zwölf Milliarden Euro. Unter dem Strich blieb 2018 ein Nettogewinn nach Anteilen Dritter von 7,5 Milliarden Euro. Im Vorjahr waren es 6,8 Milliarden Euro. Klar, dass die Chefetage mit dem Erreichten zufrieden ist. „Wir haben den höchsten Jahresüberschuss der letzten zehn Jahre erzielt – trotz eines sehr volatilen Marktumfelds, besonders im vierten Quartal“, sagte Vorstandschef Oliver Bäte.

Anleger profitieren auch

Die Dividende wird um einen Euro auf neun Euro je Aktie erhöht, mehr als Experten erwartet hatten. Bereits am Vorabend hatte die Allianz einen erneuten Aktienrückkauf im Volumen von 1,5 Milliarden Euro angekündigt. Allerdings strahlt bei größten deutschen Versicherer die Sonne nicht überall.

Anleger ziehen Milliarden ab

Die Turbulenzen an den Finanzmärkten haben bei den Investmentfonds der Allianz Ende 2018 deutliche Spuren hinterlassen. Anleger hätten im vierten Quartal netto 31 Milliarden Euro bei den Allianz-Töchtern Pimco und Allianz Global Investors abgezogen, teilte der Dax-Konzern am Freitag bei der Bilanzvorlage in München mit. Weil zudem die Kurse sanken, schrumpfte das für Dritte verwaltete Vermögen insgesamt um 51 Milliarden Euro. Allerdings gingen den Fonds dabei vor allem die Zuwächse aus den ersten drei Quartalen wieder verloren. Für das Gesamtjahr 2018 summierten sich die Nettomittelabflüsse nur auf 3 Milliarden Euro.

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Studien-Ergebnis lässt Bayer hoffen

Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer kann sich beim Krebsmittel-Kandidaten Darolutamid mehr Hoffnung auf eine Zulassung machen. Laut Daten der Aramis-Studie führte eine Behandlung des nicht metastasiertem, kastrationsresistentem Prostatakarzinom mit Darolutamid in Kombination mit einer Hormontherapie (ADT) zu einem deutlich längeren metastasenfreien Überleben als mit der ADT alleine. Das mittlere metastasenfreie Überleben bei der Behandlung mit dem Bayer-Wirkstoff habe bei 40,4 Monaten im Vergleich zu 18,4 Monaten bei einer alleinigen Hormontherapie gelegen, wie Bayer am Donnerstagabend in Berlin mitteilte. Patienten hätten die Therapie zudem vergleichsweise gut vertragen.

Zulassung rückt näher

„Mit den positiven Ergebnissen der Aramis-Studie sind wir unserem Ziel, Patienten und Ärzten Darolutamid anbieten zu können, einen Schritt näher gekommen“, sagte Chef der Krebsmedikamenten-Entwicklung von Bayer, Scott Fields laut Mitteilung. Noch ist das Mittel nicht zugelassen.

Kurz & knapp:

Scout24: Die Finanzinvestoren Hellman & Friedman und Blackstone kommen bei der geplanten Übernahme des Onlinemarktplatz-Betreibers Scout24 mit einer lukrativeren Offerte wohl doch noch zum Zug. Die beiden Gesellschaften bieten nun 46 Euro je Scout24-Aktie in bar, wie das im MDax notierte Unternehmen am Freitag in München mitteilte. Scout24 begrüßte die neue Offerte, nachdem die Investoren vor wenigen Wochen noch mit einem Angebot in Höhe von 43,50 Euro abgeblitzt waren.

Varta: Der weltweite Experte für Mikrobatterien blickt auf das erfolgreichste Geschäftsjahr der jüngeren Firmengeschichte zurück. Es wurden neue Rekordwerte beim Umsatz und Ergebnis erreicht. Varta blickt sehr optimistisch in das Geschäftsjahr 2019. Aufgrund der massiven Investitionen in die Erweiterung der Produktionskapazitäten erwartet der Konzern, beim Umsatz- und Ergebniswachstum erneut zuzulegen. „Wir setzen unseren profitablen Wachstumskurs mit erneut zweistelligen Wachstumsraten beim Umsatz und Ergebnis fort. Unsere Technologieführerschaft bauen wir mit der Einführung von neuen, innovativen Produkten in 2019 weiter aus.

Electricite de France: Der französische Energieversorger peilt auch in diesem Jahr einen weiteren Ergebnisanstieg an. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen dürfte 2019 zwischen 15,3 und 16 Milliarden Euro liegen, teilte der Konzern am Freitag in Paris mit. Das ist allerdings weniger als von Analysten erwartet. Im vergangenen Jahr stieg das operative Ergebnis um 11 Prozent auf 15,3 Milliarden Euro, weil das Unternehmen mehr Atomstrom in Frankreich erzeugte und auch bei Erneuerbaren das Geschäft besser lief. Zudem kommt EDF bei Kostensenkungen weiter voran. Der Umsatz kletterte um 6,3 Prozent auf 69 Milliarden Euro. Allerdings ging der Nettogewinn um 63 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro zurück. Vor allem gegen Ende des Jahres musste EDF hohe Abschreibungen hinnehmen, zudem hatte im Vorjahr ein Sonderertrag aus einem Anteilsverkauf den Gewinn aufgebläht.

Von Markus Weingran

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Bild: multitel / shutterstock

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