Alphabet: Google bietet 2,6 Milliarden Dollar für Looker

onvista · Uhr

Ungeachtet der möglichen Strafen die auf Google zukommen könnten, bastelt die Alphabet-Tochter weiterhin an der Zukunft. Google  will für 2,6 Milliarden US-Dollar das amerikanische Software- und Datenanalyse-Unternehmen Looker kaufen. Wie der Internetriese am Donnerstag bekannt gab, wird Looker nach der Übernahme an Google Cloud angedockt.

Looker bietet eine Business-Intelligence-Plattform. Google Cloud ist eine Plattform für Entwickler, auf der diese Webseiten und Applikationen erstellen können. Mit der Übernahme von Looker baue man Reichweite, Ressourcen und Forschung in diesem Bereich aus, hieß es von Google weiter.

US Kongress schaut jetzt genauer hin

Die amerikanischen Internet-Riesen geraten verstärkt ins Visier der US-Politik. Dabei werden Giganten wie Google, Facebook und Amazon gleich von zwei Seiten in die Zange genommen: Republikaner werfen ihnen die Benachteiligung konservativer Meinungen vor, die Demokraten machen ihre wirtschaftliche Macht zum Wahlkampfthema.

Konkret passiert ist bisher noch nicht viel, aber US-Behörden und der Kongress stecken den Rahmen für Ermittlungen ab, an deren Ende zumindest theoretisch Milliardenstrafen und erzwungene Änderungen am Geschäftsmodell stehen könnten. Die Investoren reagierten am Montag bereits mit Kursabschlägen für die Aktien.

Die Internet-Riesen konnten sich bisher im Heimatmarkt auf eine lasche Regulierung im Heimatmarkt verlassen. So wurde zum Beispiel eine frühere Wettbewerbsuntersuchung gegen Google eingestellt, während die EU-Kommission gegen den Internet-Konzern in drei Verfahren Rekordstrafen verhängte.

Montag kündigten auch die US-Demokraten im Abgeordnetenhaus an, sie wollten umfassend die Marktmacht großer Technologiefirmen wie Facebook, Google oder Amazon unter die Lupe nehmen lassen. Die Untersuchung soll unter anderem herausfinden, ob die Unternehmen Monopolstellungen ausnutzen oder wettbewerbsfeindliche Maßnahmen ergriffen. Die Unternehmen müssen sich darauf gefasst machen, größere Mengen von Dokumenten aushändigen und Vertreter zu Anhörungen nach Washington schicken zu müssen.

In den USA macht sich parteiübergreifend die Ansicht breit, dass bei Technologieriesen wie Apple oder Google zu viel Macht und Einfluss bei zu wenig Regulierung gebündelt sein könnten.

Dabei ist bisher unklar, inwieweit das Vorgehen gegen die Online-Riesen politisch motiviert sein wird. Die Republikaner und US-Präsident Donald Trump werfen vor allem Google und Facebook vor, konservative Meinungen zu unterdrücken. Sie versuchten bereits, die Firmen unter Druck zu setzen. So ließ das Weiße Haus eine Plattform einrichten, auf der Nutzer solche Fälle melden können. Amazon wird schon länger von Trump angegriffen, weil Firmengründer Jeff Bezos die „Washington Post“ gehört, in der der US-Präsident oft kritisiert wird.

Bei den Demokraten machte unter anderem die Senatorin Elizabeth Warren eine Zerschlagung von Facebook zum Teil ihres Programms für eine Präsidentschaftskandidatur im Jahr 2020. Das Argument ist, dass das Online-Netzwerk mit der Übernahme des Chatdienstes WhatsApp und der Fotoplattform Instagram zu mächtig geworden sei und den Wettbewerb unterdrücken könne.

onvista/dpa-AFX

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Foto: achinthamb / Shutterstock.com

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