Altmaier - Deutsche Wirtschaft wächst 2021 wohl weniger kräftig als erwartet

Reuters · Uhr

Berlin (Reuters) - Die deutsche Wirtschaft wird nach Ansicht von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier 2021 voraussichtlich nicht so stark wachsen wie zuletzt erhofft.

Wegen der Pandemie und des jüngsten Lockdowns werde die Konjunktur wohl nicht ganz so kräftig zulegen wie bisher gedacht, sagte der CDU-Politiker am Donnerstag. Die Bundesregierung hatte bislang für 2021 einen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes von 4,4 Prozent prognostiziert. Die Koalition werde aber alles dafür tun, dass es "ein Jahr des Aufschwungs wird", betonte Altmaier. Das Wachstum werde "deutlich und spürbar" sein. Der aktuelle Lockdown könne die Erholung nicht verhindern, aber teilweise sicher verzögern.

Die deutsche Wirtschaft brach 2020 wegen der Corona-Pandemie so stark ein wie seit der Finanzkrise nicht mehr. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte um 5,0 Prozent und damit erstmals seit elf Jahren. "Das ist eine dramatisch hohe Zahl", sagte Altmaier. Es sei nur ein schwacher Trost, dass dies zumindest weniger sei als zunächst befürchtet.

Die Bundesregierung habe mit ihrem Konjunkturpaket und den Finanzhilfen für die betroffene Wirtschaft geholfen, die Rezession abzumildern. Seit Beginn der Virus-Pandemie habe die Regierung rund 75 Milliarden Euro bereitgestellt - etwa für den Mittelstand, für Handwerker, aber auch für Großkonzerne wie die Airline Lufthansa und den Tourismusriesen TUI.

Altmaier machte klar, dass die Corona-Hilfen nicht ewig fortgesetzt werden könnten. "Es geht hier nicht um eine Lösung auf Dauer", sagte der Minister. Der Staat müsse aber sicherstellen, dass die Substanz der deutschen Wirtschaft erhalten bleibe. Dafür werde die Regierung alle nötigen Mittel zur Verfügung stellen. Klassische Konjunkturprogramme seien aber nicht das Gebot der Stunde.

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