Anlageberatung: Argumente für ETF-Sparpläne

Fundresearch · Uhr

Waren ETFs vor 20 Jahren fast ausschließlich in den Portfolios institutioneller Anleger zu finden, griffen in den vergangenen Jahren immer mehr Privatanleger zu börsengehandelten Fonds. Anleger setzen die Papiere vor allem langfristig ein. Das unterscheidet ETFs insbesondere von Anlagezertifikaten, die oft mit Laufzeiten versehen sind und vergleichsweise häufig im Depot gegen neue Papiere getauscht werden.

Die Statistiken zeigen, dass die Akzeptanz für ETFs in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen hat - auch und gerade bei Sparplänen: So vermeldeten die Emittenten Anfang 2014 noch 86.000 ETF-Sparpläne. Aktuell liegt die Zahl der aktiven Sparpläne bei knapp unter einer Million, Tendenz weiter steigend.

Preiswerte Investments

Der Vorteil von ETFs gegenüber klassischen Investmentfonds liegt vor allem im Preis: Sowohl Managementgebühren als auch Ausgabeaufschläge sind bei ETFs deutlich geringer. Bei Investmentfonds fällt je nach Sparplan-Anbieter und Fonds ein Ausgabeaufschlag zwischen zwei und fünf Prozent und eine jährliche Managementgebühr von durchschnittlich 1,5 Prozent an. Bei ETFs liegen die Differenzen zwischen Kauf- und Verkaufspreis sowie die  jährlichen Managementgebühren oftmals unter der Prozentgrenze. Vor allem die niedrigeren Managementgebühren, die jährlich erhoben werden, sind ein starkes Argument für ETFs, denn ein Prozent Unterschied in den Kosten macht langfristig eine Menge aus, wenn es um die Rendite eines Sparplans geht.

So funktioniert ETF-Sparen

Monatlich (je nach Anbieter sind auch andere Intervalle möglich) wird ein Betrag in einen bestimmten ETF investiert. Der monatliche Sparbetrag bleibt dabei konstant. Die Mindestsparsumme pro Sparplan liegt bei den meisten Anbietern bei 50 Euro, manche bieten auch Sparpläne ab 25 Euro an. Sparpläne können bei allen Anbietern jederzeit gestoppt und wieder aufgenommen und die bereits angesparten Wertpapieranteile jederzeit verkauft werden.

Große Auswahl an Sparplänen

Derzeit bieten fast alle Direktbanken ETF-Sparpläne an. Anleger können bei den Banken aus teilweise mehreren Hundert ETFs für ihre Sparpläne wählen. Die teilweise erschlagend große Auswahl wird von den Anlegern jedoch kaum genutzt. Einer Untersuchung der Consorsbank zufolge haben die vier meistverkauften Sparpläne den MSCI World Index als Basiswert. Insgesamt befinden sich unter den 30 beliebtesten ETF-Sparplänen sieben auf den MSCI World. Vier der Top-30 ETFs sind Produkte auf den DAX. Allerdings werden auch Sparpläne auf exotischere Indizes abgeschlossen: Unter den Top-30-Sparplänen finden sich auch ETFs auf den MSCI Emerging Markets, ETFs auf den MSCI All Countries World Index, der entwickelte Märkte und Schwellenmärkte abbildet, sowie ETFs auf den MSCI World Information Technology Index, in dem IT-Unternehmen aus 23 entwickelten Ländern gelistet sind.

Sparen beim Sparen

Wer seinen Kunden ETF-Sparpläne empfiehlt, sollte auch überprüfen, ob es aktuelle Preis-Aktionen der Anbieter gibt. So ist es immer wieder möglich, gebührenfreie Sparpläne abzuschließen. Wer nicht in die Grabbelkiste der Sonderangebote der Anbieter greift, sollte trotzdem kostenbewusst auswählen. Der Kunde wird es danken. Wichtig ist dabei die Frage nach der Sparquote. Denn je nach Ansparbetrag rechnet sich ein Sparplan bei dem einen oder anderen Anbieter besser.

Fazit

ETF-Sparpläne sind eine preiswerte Alternative zu Fonds-Sparplänen. Insbesondere das Angebot einiger Direktbanken, bestimmte ETFs gebührenfrei anzusparen, ist ein gutes Argument, denn langfristig machen sich regelmäßige Kosten in der Rendite deutlich bemerkbar. Die Auswahl an Investment-Themen ist mehr als ausreichend groß. In der Regel wählen Anleger ohnehin nur wenige Standard-Investments. Das ist auch kein Fehler. Mode-Themen gehören ohnehin nicht in ein langfristig angelegtes Konzept für den Vermögensaufbau.

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