ArcelorMittal will sich Milliarden am Kapitalmarkt beschaffen - Aktie sackt ab

dpa-AFX · Uhr

LUXEMBURG (dpa-AFX) - Der hoch verschuldete belgisch-indische Stahlkonzern ArcelorMittal will sich in der Corona-Krise über die Ausgabe neuer Aktien und Pflichtwandelanleihen insgesamt rund zwei Milliarden US-Dollar (1,8 Mrd Euro) in die Kasse holen. Wie das Verhältnis zwischen neuen Aktien und Wandelanleihen genau sein wird, will sich das Unternehmen mit Sitz in Luxemburg noch offenhalten.

Mit dem Angebot solle das Ziel, die Nettofinanzschulden auf rund sieben Milliarden Dollar zu senken, angesichts der außergewöhnlichen Umstände beschleunigt werden, sagte Vorstandschef Lakshmi Mittal. An der Börse kam die Nachricht des Thyssenkrupp-Konkurrenten schlecht an - der Kurs der Aktie fiel um mehr als zehn Prozent.

Vor dem Wochenende hatte die Ratingagentur Moody's die Kreditwürdigkeit des Konzerns auf sogenanntes "Ramsch"-Niveau abgestuft, womit spekulative Investments gemeint sind. Vor einem Monat bereits hatte die Agentur Fitch diesen Schritt vollzogen. Bei Standard & Poor's (S&P) droht ArcelorMittal derzeit ebenfalls eine Abstufung.

ArcelorMittal hatte für Ende März eine verfügbare Liquidität an Barmitteln und Krediten von 10 Milliarden Dollar vermeldet und diese im April mit einer neuen Kreditlinie um weitere 3 Milliarden Dollar aufgestockt. Mit den Nettoerlösen aus der Kapitalerhöhung und den Pflichtwandlern soll die zuletzt bereits voll in Anspruch genommene Linie von 3 Milliarden Dollar teils wieder zurückgezahlt und gekündigt werden./men/zb

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