Auch Frankreich will Spanierin Calvino als Chefin der Eurogruppe

Reuters · Uhr

Paris/Berlin (Reuters) - Die Chancen der spanischen Wirtschaftsministerin Nadia Calvino auf den Vorsitz der Eurogruppe steigen.

Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire sagte am Donnerstag, sein Land unterstütze die 51-Jährige. Sie habe ihre Kompetenz immer wieder unter Beweis gestellt und teile mit Frankreich den Wunsch, die Euro-Zone zu stärken. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte hatten zuletzt bereits betont, die Spanierin zu unterstützen. Damit scheint ihre Wahl beim Treffen der Eurogruppe am Nachmittag wahrscheinlich zu sein.

Die Sozialdemokratin muss bei der Video-Schalte zehn der 19 Euro-Länder auf ihrer Seite haben. Jedes Land hat dabei eine Stimme, die von Malta ist also genauso gewichtig wie die Deutschlands. Calvino ist seit Mitte 2018 Wirtschaftsministerin und repräsentiert ihr Land in der Eurogruppe. Der Eurogruppen-Vorsitzende organisiert die monatlichen Beratungen der Finanzminister und lotet Kompromisse in Streitfragen aus. Der einflussreiche Posten wird jeweils für zweieinhalb Jahre vergeben.

Im Rennen sind neben Calvino noch der Sozialdemokrat Pierre Gramegna aus Luxemburg und der konservative Ire Paschal Donohoe - beide Finanzminister ihres Landes. Calvino wäre die erste Frau an der Spitze der Eurogruppe. Sie würde die Nachfolge des Portugiesen Mario Centeno antreten, der zur Notenbank seines Landes wechseln dürfte.

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