Aumann kassiert seine Prognose – Anleger reagieren schockiert und schicken die Aktie ins Tal der Tränen

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Die Anleger sind in der Autobranche zwar derzeit Kummer gewöhnt. Das halbierte Vorsteuerziel des Maschinenbauers Aumann schockte sie am Donnerstag dennoch und führte zu einem Kurseinbruch um zwischenzeitlich mehr als 19 Prozent auf 14,40 Euro. Das bedeutet einen neuen Tiefpunkt für die Papiere, die 2017 noch 95,48 Euro gekostet haben.

Aumann avisierte für das Gesamtjahr nun ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von bestenfalls 22 Millionen Euro. „Abhängig von der weiteren Marktentwicklung“ können es aber auch nur 16 Millionen Euro werden. Eigentlich sollten in diesem Jahr etwas mehr als die 2018 erwirtschafteten 29,3 Millionen Euro herauskommen.

Nachfrageerholung nicht in Sicht

Wiederholte Verschiebungen von Auftragsvergaben mit signifikantem Volumen hätten zu einem enttäuschenden Auftragseingang von 85 Millionen Euro im ersten Halbjahr geführt. Ausschlaggebend für diese Entwicklung seien insbesondere der rückläufige Fahrzeugabsatz und die daraus resultierende Verunsicherung in der Automobilindustrie.

Eine nachhaltige Nachfrageerholung hält Analyst Christian Glowa von der Privatbank Hauck & Aufhäuser momentan für überhaupt nicht absehbar. Mangelnde Auslastung dürfte die Profitabilität über 2019 hinaus belasten, so der Experte. Glowa setzte daher die Bewertung der Papiere aus.

Auch ein anderer Marktbeobachter sieht den heftigen Rückschlag nach der bereits befürchteten Gewinnwarnung nicht als Kaufchance. Die Anlagestory und auch das Management stünden unter heftigem Glaubwürdigkeitsdruck.

Die Commerzbank hat Aumann nach Zahlen und der Gewinnwarnung von „Hold“ auf „Reduce“ abgestuft und das Kursziel von 30 auf 14 Euro mehr als halbiert. Nach dem schwachen Auftragseingang zu Jahresbeginn überraschten die gesenkten Umsatz- und operativen Ergebnisziele (Ebit) des Maschinenbauers für 2019 nicht, schrieb Analyst Stephan Klepp in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Allerdings lägen die Konsensschätzungen rund 20 bis 40 Prozent über den neuen Zielen. Klepp rät dazu, erst einmal die Finger von der Aktie zu lassen.

(onvista/dpa-AFX)

Titelfoto: JMiks / Shutterstock.com

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