Bank of America: Q2-Zahlen übertreffen ebenfalls die Erwartungen – Privatkundengeschäft auch hier der Gewinnmotor

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Bank of America hat heute als fünfte große US-Bank ihre Zahlen für das zweite Quartal 2019 präsentiert und auch sie konnte die Erwartungen der Analysten übertreffen. Das Geldhaus hat in Q2 einen Gewinn von 7,3 Milliarden US-Dollar erzielt, eine Steigerung von 8 Prozent gegenüber Vorjahreszeitraum, oder 74 Cent pro Aktie. Analysten hatten mit 71 Cent gerechnet.

Die Erträge legten um rund zwei Prozent auf 23 Milliarden Dollar zu - hier enttäuschte allerdings der Zinsüberschuss. Dies könnte ein Hinweis sein, dass die Bank die anhaltend niedrigen Zinsen kräftiger zu spüren bekommt als erhofft. An der Börse wurden die Zahlen in einer ersten Reaktion negativ aufgenommen - die Aktie gab leicht nach.

Die Bank konnte bereits im ersten Quartal einen Rekordgewinn erzielen, vor allem durch hohe Erlöse im Privatkreditgeschäft. Damit zeichnet sich bei der Bank of America das selbe Bild wie bei den anderen: Das Geld kommt aus dem Privatkundengeschäft, die Erlöse aus dem Investmenthandel schleifen seit längerem.

Das ist ein Problem, denn nachdem die US-Notenbank FED signalisiert hat, dass sie ihren Leitzins voraussichtlich im Laufe dieses Monats senken wird, ist fraglich, ob dies das Wachstum dieses Hauptgewinnmotors für Banken, den Zinserlös aus dem Privatkundengeschäft, weiter bremst. Finanzvorstand Paul Donofrio hatte bereits früher im Jahr gewarnt, dass der Wachstum  des Zinsüberschusses der Bank im Vergleich zum Vorjahr (6 Prozent) um die Hälfte einbrechen könnte.

Anfang dieser Woche haben die Citigroup, J. P. Morgan Chase, Wells Fargo und Goldman Sachs alle die Gewinnerwartungen der Märkte übertroffen, allerdings nur durch Sondereffekte, einmalige Gewinne und eben ein starkes Privatkundengeschäft. Alle Banken kämpfen mit Problemen beim Investmentbanking. Wells Fargo ist hier durch ein fehlendes Engagement weniger betroffen. Auch JPMorgan hat bereits seine Prognose für den Zinsüberschuss gesenkt. Alles blickt nun auf die Zinspolitik der FED.

onvista-Redaktion/dpa-AFX

Titelfoto: Tero Vesalainen / Shutterstock.com

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