Bankensektor setzt Rallye europaweit fort – EZB-Vize Luis de Guindos warnt jedoch vor harten Zeiten für die Branche

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Die Aktien aus dem Bankensektor haben am Mittwoch an ihre Gewinnserie angeknüpft. Angeführt von Kursgewinnen bei der Societe Generale kletterte der Branchenindex Stoxx Europe 600 Banks als führender in der europäischen Sektorwertung um 1 Prozent. Er notiert damit schon den vierten Handelstag in Folge klar im Plus. Eine bei der französischen Großbank verbesserte Kapitalsituation wurde allgemein zum Stimmungstreiber.

Laut Analyst Omar Fall von der Barclays Bank stützt bei den 4,6 Prozent festeren Aktien der Societe Generale ein Potpourri an positiven Aspekten die Kurse – trotz eines einen überraschend starken Gewinneinbruchs. Viele Analysten hatten Lob übrig für eine besser als erwartete Kapitalausstattung. Fall jedoch hob auch Fortschritte bei der Restrukturierung und besser als erwarteten Schwung im französischen Privatkundengeschäft hervor. Jean-Francois Neuez von Goldman Sachs sah derweil den Vorsteuergewinn über den Erwartungen. Das Kreditinstitut hat Geld beiseitegelegt, um trotz wegbrechender Erträge die Dividende wie geplant auszuschütten.

Deutsche Banken ziehen mit

In Frankfurt folgten die Aktien der Deutschen Bank der positiven Branchenstimmung. Sie stiegen an der Spitze des deutschen Leitindex Dax um 2 Prozent und probten damit die Rückkehr über die 200-Tage-Durchschnittslinie. Diese gilt als Indikator für den längerfristigen Trend.

Für die Papiere der Commerzbank ging es im Mittelwerte-Index MDax um 2,2 Prozent hoch. In Zürich stiegen die UBS -Anteilsscheine um 1,2 Prozent. In Paris folgten BNP Paribas den Aktien der SocGen mit 2,6 Prozent ins Plus.

EZB-Vize warnt vor Gefahren für den Bankensektor

Noch im Sommer war der europäische Bankenindex auf ein Tief seit der Finanzkrise 2008 gefallen und durch die Unruhen im Handelsstreit, sowie die Geldpolitik der Notenbanken stark unter Druck geraten. EZB-Vizepräsident Luis de Guindos erwartet, trotz der momentan etwas aufgehellten Stimmung, angesichts der aktuellen Konjunkturschwäche härtere Zeiten für die Banken in der Euro-Zone.

„Der trübere und unsicherer gewordene Ausblick kann Belastungen für die Profitabilität der Banken erzeugen“, sagte de Guindos am Mittwoch auf einer Veranstaltung zur Bankenaufsicht in Frankfurt. Die Europäische Zentralbank (EZB) ist seit Herbst 2014 für die Aufsicht über die großen Banken in Euro-Zone zuständig. Inzwischen überwacht sie 116 Institute, darunter die Deutsche Bank und die Commerzbank.

Aus Sicht des Münchener Ifo-Instituts ist das Wirtschaftsklima in der Euro-Zone derzeit so schlecht wie seit sechseinhalb Jahren nicht mehr. Das viel beachtete Barometer der Experten war im vierten Quartal auf minus 16,3 Punkte von minus 6,7 Zählern im vorangegangenen Vierteljahr gefallen.

onvista/dpa-AFX/reuters

Titelfoto: Anton Violin / Shutterstock.com

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