Bayer: Berufung und Hochstufung erfreut Anleger ++ BMW: Münchener hinken im November VW und Daimler hinterher ++ Ceconomy: Mit einer Dividende wird es wieder nichts

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Wall Street setzt ihre Rekordjagd weiter fleißig fort. Apple, Nike und Microsoft erreichten zum Start in die neue Woche neben den großen Indizes ebenfalls neue Höchststände. Die Einigung auf einen Phase 1 Deal zwischen den USA und China, der auch die Senkung bestehender Strafzölle beinhalten soll, lässt die Anleger weiterhin kräftig zugreifen.

Brexit: Freitag soll bereits über den Johnson-Deal abgestimmt werden

Das britische Parlament tritt am Dienstag zu seiner konstituierenden Sitzung nach der Wahl vergangene Woche zusammen. Als erste Amtshandlung wählen die Abgeordneten einen Parlamentspräsidenten. Der ehemalige Labour-Politiker Lindsay Hoyle gilt für den Posten als gesetzt. Er trat erst im November die Nachfolge des Ex-Konservativen John Bercow an. Der Speaker of the House of Commons legt seine Parteizugehörigkeit mit dem Amt traditionell nieder und ist zu politischer Neutralität verpflichtet. Bercow wurde immer wieder vorgeworfen, gegen diese Regel zugunsten der Brexit-Gegner im Unterhaus verstoßen zu haben.

Die Konservativen hatten bei der Parlamentswahl vergangene Woche einen überwältigenden Sieg errungen und verfügen nun über einen Vorsprung von 80 Sitzen auf alle anderen Parteien. Viele der hinzugewonnenen Wahlkreise befinden sich in den ehemaligen Bergbau- und Industrieregionen in Mittel- und Nordengland und waren seit Jahrzehnten fest in der Hand der Sozialdemokraten von Labour.

Am Donnerstag wird das Parlament von Königin Elizabeth II. offiziell wiedereröffnet. Die Königin verliest dabei das Regierungsprogramm des Premierministers. Johnson will bereits am Freitag über sein Brexit-Abkommen abstimmen lassen.

Dax schnauft mal durch

Während an der Wall Street weiter die Rekorde purzeln, kommt der Dax heute mal wieder nicht richtig in die Puschen. Die Marke von 13.400 Punkten bleibt weiterhin für den deutschen Leitindex eine kleine Hürde. Heute startet das Börsenbarometer erneut darunter mit einem Minus von 0,27 Prozent und 13.371,68 Punkten.

Bayer: Anleger werden wieder mutiger

Bayer hat wie angekündigt Berufung gegen ein weiteres Urteil in einem US-Verfahren um angebliche Krebsrisiken von Unkrautvernichtern eingelegt. Ein entsprechender Antrag sei beim zuständigen Gericht in San Francisco eingereicht worden, teilte der Konzern am Montag mit.

Die zunächst von einer Jury verhängte Strafzahlung vom März war bereits von gut 80 Millionen Dollar auf 25,3 Millionen (22,7 Millionen Euro) reduziert worden. Trotzdem hatte Bayer rasch mitgeteilt, die Entscheidung anzufechten, um den Schuldspruch aufheben zu lassen. Der Kläger Edwin Hardeman hatte den glyphosathaltigen Unkrautvernichter Roundup des von Bayer übernommenen US-Saatgutriesen Monsanto für seine Krebserkrankung verantwortlich gemacht. Die Geschworenen entschieden, dass der Konzern haftbar sei.

Bayer hat mit dem über 60 Milliarden Dollar teuren Monsanto-Kauf 2018 erhebliche Rechtsrisiken übernommen. Zuletzt gab es in den USA rund 42 700 Glyphosat-Klagen wegen angeblicher Krebsgefahren. Die ersten drei Prozesse hat Bayer verloren, aber jeweils Berufung angekündigt.

Alle weiteren Verfahren in diesem Jahr wurden verschoben. Die meisten Analysten erwarten, dass sich das Unternehmen über kurz oder lang auf einen milliardenschweren Vergleich mit den zahlreichen Klägern in den USA einigt. Darauf dringen auch die zuständigen Gerichte.

Berenberg stuft hoch

Die Privatbank hat Bayer von „Hold“ auf „Buy“ hochgestuft und das Kursziel von 75 auf 86 Euro angehoben. Zwar gebe es nach wie vor Rechtsrisiken mit Blick auf die Glyphosat-Klagewelle in den USA, die jüngste Verschiebung zweier Prozesse sei aber ein positives Signal, schrieb Analyst Sebastian Bray in einer am Dienstag vorliegenden Studie. So würden sich die Anwälte der Klägerseite wohl kaum eine günstige Gelegenheit entgehen lassen, Bayer vor die gerade in Kalifornien wohl eher wohlwollenden Geschworenen zu zerren, wenn nicht eine finanzielle Einigung unmittelbar bevorstünde. Damit stellt der Analyst auf die laufenden Vergleichsverhandlungen von Bayer und den Glyphosat-Klägern ab.

Absatzzahlen November

Der Autoabsatz in Europa ist im November dank eines niedrigen Vorjahreswertes deutlich gestiegen. Die Zahl neu zugelassener Pkw habe sich um 4,9 Prozent auf rund 1,176 Millionen Stück erhöht, teilte der Branchenverband Acea am Dienstagmorgen in Brüssel mit. 2018 waren die Verkäufe vor dem Hintergrund der Einführung neuer Abgasvorschriften (WLTP) eingebrochen.

Im November legten vier der fünf wichtigsten europäischen Absatzmärkte zu. Dabei war das Plus in Deutschland mit 9,7 Prozent am deutlichsten. Auf den Plätzen folgten Spanien (plus 2,3 Prozent), Italien (plus 2,2 Prozent) und Frankreich (plus 0,7 Prozent). Im Brexit-geplagten Großbritannien sank die verkaufte Stückzahl hingegen um 1,3 Prozent.

Unter den deutschen Produzenten glänzte der Volkswagen-Konzern (VW) mit einem Anstieg um 13,4 Prozent auf gut 301 000 neu zugelassenen Fahrzeuge. Der Marktanteil sprang dadurch von 24,0 auf 24,5 Prozent. Bei BMW lag das Absatz-Plus bei 0,3 Prozent, während Daimler einen Zuwachs von 7,2 Prozent schaffte. Die Zahlen von Opel und Vauxhall sackten hingegen um mehr als ein Fünftel ab.

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Kurz & knapp:

Ceconomy: Der Elektronikhändler will seinen Aktionären in diesem Jahr erneut keine Dividende zahlen. Das Management begründete dies mit dem laufenden Sanierungsprogramm sowie anstehenden Investitionen. Zudem solle das Eigenkapital gestärkt werden. Bereits im Vorjahr waren die Aktionäre leer ausgegangen. Im vergangenen Geschäftsjahr 2018/19 (bis Ende September) steigerte Ceconomy seinen Nettogewinn von 23 auf 121 Millionen. Dabei profitierte das Unternehmen etwa von dem Verkauf seiner restlichen Beteiligung am Handelskonzern Metro. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) lag mit 402 Millionen Euro knapp über Vorjahresniveau. Darin nicht enthalten ist das Ergebnis der Beteiligung an der französischen Fnac Darty sowie Restrukturierungskosten und Aufwendungen für die diversen Managementwechsel von 190 Millionen Euro.

Roche: Der Schweizer Pharmakonzern kann das amerikanische Gentechnik-Unternehmen Spark Therapeutics nun definitiv übernehmen. Nachdem am Vortag die britischen Behörden grünes Licht für die 4,3 Milliarden Dollar schwere Transaktion gegeben hatten, ist nun auch das Einverständnis der amerikanischen Behörden erfolgt. Die zuständige US-Behörde, die Federal Trade Commission, habe die Untersuchungen abgeschlossen und der Akquisition ohne Vorbehalte zugestimmt, teilte Roche in der Nacht auf Dienstag mit. Roche hatte den Spark-Aktionären 114,50 US-Dollar je Spark-Aktie angeboten. Wegen der genauen Begutachtung durch die beiden Behörden musste Roche das ursprünglich im Februar abgegebene Angebot wiederholt verlängern. Den Spark-Aktionäre wurde zuletzt eine Frist bis am gestrigen Montagabend eingeräumt, um die Offerte anzunehmen. Roche will die Transaktion noch bis Jahresende über die Bühne bringen.

Unilever: Trägere Geschäfte in Asien und in Teilen Afrikas stimmen den Konsumgüterkonzern für 2019 vorsichtiger. Das Wachstum aus eigener Kraft dürfte 2019 leicht unterhalb der vorherigen Prognose liegen, teilte das niederländisch-britische Unternehmen am Dienstag in Rotterdam und London mit. Eigentlich hatte Unilever in diesem Jahr ein Erreichen der unteren Hälfte der mehrjährigen Zielspanne von 3 bis 5 Prozent auf dem Zettel. Zur Begründung verwies Unilever auf eine Verlangsamung in Südasien, einer der größten Märkte des Konzerns, sowie auf ein schwieriges Umfeld in Westafrika. Zudem bleibe das Geschäft in den Industriestaaten schwierig. Wenngleich es Anzeichen einer Verbesserung in Nordamerika gebe, brauche eine Erholung Zeit.

Von Markus Weingran

Foto: ricochet64 / Shutterstock.com

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