Bayers Unkrautmittel Dicamba verliert vorerst US-Zulassung

dpa-AFX · Uhr

Auch BASF betroffen

San Francisco (dpa) - Ein US-Gericht hat eine 2018 unter Einschränkungen erteilte Zulassung des Unkrautvernichters Dicamba von Bayer aufgehoben.

Auch unter Abwägung der Fehler der US-Umweltschutzbehörde EPA bei der Zulassung im Verhältnis zu den Folgen einer Aufhebung werde dem Mittel die Registrierung entzogen, hieß es in der Begründung des Gerichts vom Mittwoch (Ortszeit) in San Francisco. Die Entscheidung bedeutet, dass Landwirte Dicamaba nun nicht mehr verwenden dürfen, wenngleich sie womöglich viel Geld für Saatgut ausgegeben haben, das gegen den Wirkstoff resistent ist.

Die Zulassung wäre noch bis Ende 2020 gültig gewesen. Ein Antragsverfahren für die Zulassung ab 2021 läuft derzeit. Von dem Urteil ist auch der Chemiekonzern BASF betroffen, der ebenfalls Dicamba-Produkte vertreibt. Bayer will laut einem Sprecher nun seine Optionen in dem Fall prüfen.

Erst im Februar hatte eine US-Jury Bayer und BASF in einem anderen Rechtsstreit um Dicamba zu millionenschwerem Schadenersatz verurteilt. Insgesamt sollen die beiden Unternehmen einem Pfirsichbauern aus Missouri 265 Millionen US-Dollar zahlen. Er beschuldigt die Konzerne, dass er durch den Einsatz von Dicamba auf benachbarten Feldern Ernteverluste erlitten habe, da Teile des Unkrautvernichters auf seine Plantagen geweht worden sein sollen. Sowohl Bayer als auch BASF kündigten Rechtsmittel gegen das Urteil an.

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