Beyond Meat: Fast-Food-Mega-Deal an Land gezogen ++ Cancom: Aufstieg in den MDax – Stühlerücken in den Indizes ++ Eon: Barclays lockt mit Empfehlung

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Nach dem robusten Wochenstart mangelt es dem Dax am Dienstag zunächst an weiteren Impulsen. Der deutsche Leitindex wird am Morgen zunächst nahezu unverändert erwartet. Er pendelt derzeit um seine 200-Tage-Linie. Dieser Gradmesser für den längerfristigen Trend läuft seit Monaten seitwärts. Auch in Europa deutet sich wenig Bewegung an – der EuroStoxx 50 wird um 0,1 Prozent niedriger erwartet.

Anleger stehen aktuell vor einer Gemengelage politischer und konjunkturpolitischer Themen wie dem Handelskrieg zwischen den USA und China, der Regierungskrise in Italien und dem Brexit, die je nach Eskalationsstufe die Schwankungen im Dax beeinflussen.

Den Schock durch die jüngste Eskalation im Handelskrieg haben die Anleger recht gut weggesteckt. Dabei half, dass die USA und China nach dem unfreundlichen Tenor vom Freitag tags zuvor bereits wieder Gesprächsbereitschaft signalisierten. Die Wall Street holte daraufhin zumindest einen Teil ihrer deutlichen Kursverluste wieder auf und auch Asiens Börsen legten am Dienstagmorgen zu.

Bewegung in italien

In Italien, wo die Suche nach einer neuen Regierung in die entscheidende Phase geht, laufe derzeit alles auf den Wunsch der Börsianer hinaus, schrieb Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Staatspräsident Sergio Mattarella empfängt in Rom alle parlamentarischen Gruppen, um die Möglichkeiten für eine alternative Regierung aus populistischer Fünf-Sterne-Bewegung und Sozialdemokraten (PD) auszuloten. Die Investoren wünschten sich diese Koalition, so Altmann. „Gerade in der Phase, in der der Haushalt für das Jahr 2020 aufgestellt und mit der EU abgestimmt werden muss, kann sich Italien keinen politischen Stillstand leisten. Neuwahlen möchte auf dem Börsenparkett aktuell ohnehin niemand.

Deutsche Wirtschaft schrumpft

Auch die zweite Schätzung zeigt: Die deutsche Wirtschaftsleistung ist im zweiten Quartal vor allem wegen der Handelskonflikte geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) verringerte sich im Vergleich zum Vorquartal um 0,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Die Behörde bestätigte damit wie von Analysten erwartet eine erste Erhebung. Im Jahresvergleich meldete das Bundesamt ein Wachstum um 0,4 Prozent. Damit hat sich die deutsche Konjunktur in den Monaten April bis Juni deutlich abgeschwächt. Zum Jahresanfang war die größte europäische Volkswirtschaft Europas noch um 0,4 Prozent gewachsen.

Deutsche Staatskassen sind noch prall gefüllt

Besser sieht es noch in der Staatskasse aus: Der deutsche Staat hat im ersten Halbjahr 2019 einen Überschuss von rund 45,3 Milliarden Euro erzielt. Bezogen auf die gesamte Wirtschaftsleistung lag das Plus von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungen bei 2,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilte.

Barclays sieht eine Menge Potenzial in Eon-RWE-Fusion

Auf Unternehmensebene macht die britische Investmentbank Barclays den Anlegern die Eon-Aktien mit einer Kaufempfehlung schmackhaft. Analyst Peter Crampton argumentiert, dass der künftig durch den Deal mit dem Konkurrenten RWE  entstehende Energiekonzern mit Blick auf das Ergebnis- und Dividendenpotenzial unterbewertet sei. Gleichzeitig strichen die Barclays-Experten ihre Verkaufsempfehlung für die Noch-RWE-Tochter Innogy und hoben den europäischen Versorgersektor auf „positiv“.

Bewegung in den Indizes – Cancom steigt auf

Einen Blick sollten die Anleger zudem auf den IT-Dienstleister Cancom werfen. Das Unternehmen steigt zum 29. August vom SDax in den MDax auf. Das Stühlerücken wird notwendig, weil der Streubesitz beim Medienkonzern Axel Springer nach der erfolgreichen Übernahmeofferte des Finanzinvestors KKR unter zehn Prozent gesunken ist und die Aktie aus dem Mittelwerteindex MDax herausfällt. Auf den freigewordenen Platz im Nebenwerteindex SDax rückt wiederum der Immobilienentwickler Instone Real Estate nach.

Wichtig sind Index-Änderungen vor allem für Fonds, die Indizes exakt nachbilden (ETFs). Dort muss dann entsprechend umgeschichtet und umgewichtet werden, was in der Regel Einfluss auf die Aktienkurse hat.

Liberty Global will UPC weiterhin an Sunrise verkaufen

Der US-Konzern Liberty Global will seinen Kabelnetzbetreiber UPC Schweiz weiterhin an den Schweizer Telekomkonzern Sunrise verkaufen. Sunrise und Großaktionär Freenet haben sich wegen der geplanten Übernahme von UPC zerstritten. Für UPC-Besitzerin Liberty Global ändert dies aber nichts. Man verpflichte sich, die Transaktion wie vereinbart durchzuführen, teilte das US-Unternehmen in der Nacht auf Dienstag mit.

Weiter hieß es, dass Liberty Global intern keine Diskussionen über die Änderung der Transaktionsbedingungen geführt habe. Außerdem plane man auch nicht, dies künftig zu tun.

Ein Kompromissvorschlag zwischen Sunrise und Großaktionär Freenet in Bezug auf die Übernahme war zuvor gescheitert. Sunrise hatte dann den „Abstimmungskampf“ für die Generalversammlung eröffnet. Dabei erhob Sunrise heftige Vorwürfe gegen Freenet. Der Widerstand gegen die UPC-Übernahme sei nicht im Interesse aller Aktionäre.

Beyond Meat mit weiterer starker Partnerschaft

Die für ihre veganen Burger gefeierte Fleischersatzfirma Beyond Meat  hat mit Kentucky Fried Chicken (KFC) eine große US-Fast-Food-Kette als Kunden gewonnen. Die Unternehmen verkündeten am Montag (Ortszeit), gemeinsam ein pflanzliches Hühnerfleisch-Imitat unter dem Label „Beyond Fried Chicken“ auf den Markt zu bringen.

Konkret geht es um knochenlose Chicken Wings und Nuggets – ganz ohne tierische Zutaten. Zunächst sollen sie in einer KFC-Filiale in Atlanta getestet werden. Wenn die veganen Optionen gut bei den Kunden ankommen, könnte die Kette sie in ganz Amerika anbieten.

An der Börse sorgte Beyond Meats Partnerschaft mit dem Fast-Food-Riesen bereits für gute Stimmung. Die Aktie von Beyond Meat ging am Montag mit einem Kursplus von 5,6 Prozent aus dem Handel.

Das 2009 gegründete US-Unternehmen verzeichnet rasantes Wachstum und ist seit einem furiosen Börsengang Anfang Mai auch bei Anlegern begehrt. Die Aktie handelt weit über ihrem Ausgabepreis, auch wenn die Euphorie in den letzten Wochen deutlich nachließ.

Beyond Meat und der Rivale Impossible Foods liegen mit ihren Fleischalternativen im Trend, sie versorgen bereits zahlreiche Schnellrestaurant-Ketten in den USA mit ihren Produkten.

(onvista/dpa-AFX)

Titelfoto: Chie Inoue / Shutterstock.com

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