Bitcoin: SEC lehnt ETF-Antrag von Bitwise nach mehreren Verschiebungen endgültig ab – Wie geht es jetzt weiter?

onvista · Uhr

Es gibt Neuigkeiten zum Bitcoin-ETF: Nachdem der Anbieter VanEck/SolidX seinen Antrag für einen ETF Mitte September überraschend zurückgezogen hatte, hat die US-Börsenaufsicht SEC nun den Antrag des Anbieters Bitwise Asset Management in Verbindung mit NYSE Arca abgelehnt, nachdem eine Entscheidung vorher mehrmals verschoben worden war. Der Antrag war das erste Mal im Januar 2019 eingereicht worden.

SEC hat noch zu hohe Bedenken

Die SEC hat gestern bekannt gegeben, dass der Vorschlag die gesetzlichen Anforderungen zur Verhinderung von Marktmanipulation oder anderen illegalen Aktivitäten nicht erfüllt. In einem Statement hieß es: „Die Kommission lehnt die vorgeschlagene Regeländerung ab, da die NYSE Arca ihre Pflicht gemäß dem Börsengesetz und der Geschäftsordnung der Kommission nicht gedeckt hat, um nachzuweisen, dass ihr Vorschlag mit den Anforderungen von Abschnitt 6 (b) (5)  des Börsengesetzes vereinbar ist und insbesondere das Erfordernis, dass die Vorschriften eines nationalen Wertpapierhandels dazu bestimmt sind, betrügerische und manipulative Handlungen und Praktiken zu verhindern.“

Bitwise hatte im voraus versucht, die Bedenken der Behörde zu zerstreuen, indem das Unternehmen auf einige Marktberichte hingewiesen hatte, die aufgezeigt haben, dass der Bitcoin-Markt eng mit den regulierten Bitcoin-Futures-Märkten korreliert. In der Vergangenheit hatte es immer wieder Kritik gegeben, dass viele Handelsvolumina auf Krypto-Börsen nicht der Realität entsprechen und teilweise künstlich erhöht wurden.

Bitwise will es weiter versuchen

Bitwise hat jedoch bereits angekündigt, die von der SEC genannten kritischen Punkte anzugehen und es erneut versuchen zu wollen. „Wir schätzen die sorgfältige Prüfung der SEC zutiefst. Das detaillierte Feedback, das sie in der Verordnung gegeben haben, bietet kritischen Kontext und einen klaren Weg für ETF-Antragsteller, um die Bemühungen um die Aufnahme eines Bitcoin-ETF weiter voranzutreiben. Wir freuen uns darauf, weiterhin produktiv mit der SEC zusammenzuarbeiten, um ihre verbleibenden Bedenken auszuräumen, und beabsichtigen, sie so bald wie möglich erneut einzureichen“, hieß es von Seiten des Unternehmens.

Mit dieser Ablehnung vom Mittwoch liegt der SEC nun nur noch ein Bitcoin-ETF-Vorschlag vor, der von dem Anbieter Wilshire Phoenix und NYSE Arca eingereicht wurde.

Den Krypto-Markt hat die Ablehnung des ETF überraschend wenig schockiert. Der Bitcoin konnte sogar gestern im Laufe des Nachmittags einen Sprung nach oben auf bis zu 8.600 Dollar machen und hat sich somit wieder ein wenig von dem tiefen Fall um 2000 Dollar erholt, der Mitte September eingetreten war.

Warum ist der Krypto-Markt so heiß auf einen ETF?

Ein ETF bietet einige unschlagbare Vorteile: Ein ETf ist ein Fonds, der die Eigentumsrechte eines zugrunde liegenden Vermögenswerts hält, beispielsweise von Aktien, Gold, oder eben auch Kryptowährungen. Der Fonds besitzt beispielsweise eine Tonne Gold, das zu jedem Zeitpunkt den Wert des Goldes hat, und gibt dann Anteile des Fonds zu dem Preis aus, der im Verhältnis zum Preis des zugrunde liegenden Vermögenswerts gemessen wird. Die Aktionäre besitzen nicht das Gold, sondern lediglich die Anteile an der „Gesellschaft“ (Die Ausgeber des ETF), die das Gold hält. Die „Aktien“ sind leicht handelbar und bieten Anlegern ein hohes Maß an Flexibilität.

Technisch gesehen kann ein ETF als marktfähiges Wertpapier bezeichnet werden, das finanzielle Vermögenswerte wie Fonds, Indizes, Anleihen oder Rohstoffe nachbildet.

Was würde das nun für einen Unterschied speziell in Bezug auf Bitcoin machen?

Die größte Stärke des Bitcoin ist gleichzeitig auch eine Schwäche: Bitcoins sind immer unter der Kontrolle des Besitzers, da man nur mittels eines sogenannten Private Key Zugriff auf sie hat. Wirklich nur der Besitzer dieses kryptographisch verschlüsselten Zugriffscodes kann die dahinter liegenden Bitcoins benutzen und versenden. Eine große Stärke, da keine Drittpartei wie beispielsweise eine Bank mehr benötigt wird.

Der Nachteil: Sollte man den Private Key verlieren, dann hat man keinen Zugriff mehr auf die dahinter liegenden Bitcoins - nie wieder! Sie sind unwiderruflich verloren. Das Argument für einen ETF - Er würde aufgrund hoher Sicherheitsstandards und einem stark vereinfachten Marktzugang die Tore für Investoren öffnen, institutionell wie privat, die vorher durch die technischen Hürden abgeschreckt waren.

Von Alexander Mayer

Titelfoto: Wit Olzewski / Shutterstock.com

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