Brennstoffzellen: China legt Förderprogramm in Milliardenhöhe auf – Belohnung für fortschrittliche Wasserstoff-Technologien

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Wie der China Market Insider berichtet werden ab sofort im Reich der Mitte in den kommenden vier Jahren mehrere Milliarden Yuan in die Förderung der Brennstoffzellen-Technologie fließen. Dabei setzt die Volksrepublik auf ein neuartiges System der „Belohnung“. Bedeutet: Das Geld fließt erst, wenn Erfolge bei den Brennstoffzellen erzielt werden. Damit weicht die Zentral-Regierung von ihrer bisherigen Strategie ab, die den Kauf von umweltfreundlichen Fahrzeugen subventioniert hatte. Jetzt müssen Erfolge erzielt werden, um an die Fördertöpfe zu kommen.

Ein Land im Wasserstoff-Fieber

Durch die neue Art der Förderung sollen im ganzen Land innovative Wasserstoff-Produktionen entstehen. Jede größere Region – auch „City Cluster genannt -, welche die Technologien für Brennstoffzellen-Fahrzeuge fördert, kann bei entsprechenden Erfolgen bis zu 1,7 Milliarden Yuan (umgerechnet gut 200 Millionen Euro) von Peking zurückerstattet bekommen. Die neue Art der Förderung soll in der Volksrepublik die „Entwicklung von Schlüsseltechnologien“ und das Entstehen von „Pilotprogrammen in der Fuel Cell Vehicles-Industrie“ fördern, berichtet die chinesische Autozeitung Zhongguo Qiche Bao. Schanghai hat schon auf die neue Förderung reagiert und als eine der ersten Lokalregierungen angekündigt, eine Brennstoffzellen-Pilotstadt werden zu wollen.

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Wasserstoff auch im Reich der Mitte eine neue Schlüsseltechnologie

Nachdem schon viele Staaten mit milliardenschweren Förderprogrammen auf den Wasserstoff-Zug aufgesprungen sind, zieht die Volksrepublik jetzt nach. Zu Jahresbeginn wurde Wasserstoff zum ersten Mal als subventionsfähige Energiequelle in einen Gesetzesentwurf aufgenommen. Jetzt wird die Brennstoffzellen-Technologie landesweit mit Milliarden von Yuan gefördert. Chinesische Medien haben ausgerechnet, dass in den Bereich in den kommenden 4 Jahren rund 100 Milliarden Yuan (umgerechnet 13 Milliarden Euro) fließen können. Damit ist klar, dass nicht nur Deutschland vor hat eine Schlüsselrolle im Bereich Wasserstoff einzunehmen. Wenn es nach den Plan der chinesischen Regierung geht, dann sollen bis zum Jahr 2025 in China bereits 50.000 Fahrzeuge mit Brennstoffzellen-Antrieb unterwegs sein. In den kommenden Jahren soll die Zahl dann rasant ansteigen.

Reibt sich Toyota schon die Hände?

Bereits Mitte des Jahres hat der japanische Autobauer den Grundstein für Wasserstoff-Technologien in China gelegt. Toyota gründete gemeinsam mit führenden chinesischen Autoherstellern die United Fuel Cell System R&D - ein neues Forschungs-Joint-Venture im Bereich Wasserstoff. Als gemeinsames Ziel haben die beteiligten Parteien auf die Fahnen geschrieben, die Verbreitung von Elektrofahrzeugen mit Brennstoffzellen zu fördern und wettbewerbsfähige Brennstoffzellen-Systeme zu entwickeln.

Beteiligt sind auf chinesischer Seite die FAW Group, die Dongfeng Motor Corporation, die Beijing Automotive Group (BAIC) und der Brennstoffzellen-Entwickler Beijing Sino Hytec. Der japanische Automobilhersteller hält 65 Prozent der Anteile, Sino Hytec 15, und die anderen Teilhaber jeweils fünf Prozent.

Von Markus Weingran

Foto: rzoze19 / Shutterstock.com

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