Brexit-Abstimmung: Theresa May verliert wie erwartet krachend!

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Es ist wie erwartet gekommen. Die britische Premierministerin verbucht eine historische Schlappe bei der Abstimmung über den mit der EU ausgehandelten Brexit-Deal. Die Abgeordneten des Unterhauses stimmten in London mit 432 zu 203 Stimmen gegen die Vereinbarung mit Brüssel. Wie ebenfalls spekuliert schob die oppositionelle Labour-Partei einen Misstrauensantrag gegen die Regierung von Premierministerin Theresa May hinterher. Dieser Abstimmung muss sich Theresa May morgen stellen. Es wird allerdings nicht damit gerechnet, dass die britische Premierministerin eine Abwahl befürchten muss.

Keine Kompromisse erwünscht

 Zuvor hatte das britische Parlament bereits einen Änderungsantrag zum Brexit-Abkommen von Premierministerin Theresa May mit großer Mehrheit abgelehnt. Die Abgeordneten stimmten mit 600 zu 24 Stimmen gegen den Vorstoß des Brexit-Befürworters John Baron, der eine Ausstiegsklausel aus der umstrittenen Garantie für eine offen Grenze zwischen Nordirland und der Republik Irland gefordert hatte. Eine solche Garantie ist im Brexit-Abkommen festgeschrieben.

Brexit-Deal damit erst einmal Geschichte

Das britische Pfund sackte nach der Entscheidung kurzfristig ab, erholte sich allerdings schnell wieder. Der Dow Jones reagierte fast überhauptnicht auf die Entscheidung. Auch der Euro und der X-Dax zeigen keine negative Reaktionen. Lediglich der FTSE 100 gibt nachbörslich seine Gewinne wieder ab.

Wie es jetzt weitergehen könnte, haben wir heute Nachmittag schon in dem Artikel „May-Day, May-Day – britische Premierministerin in Not“ beleuchtet.

Junker: "Zeit ist fast abgelaufen"

Eine erste Stellungnahme aus Brüssel zum Abstimmungsergebnis ist auch schon da. Nach dem Scheitern des EU-Austrittsabkommens im britischen Parlament sieht EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker ein wachsendes Risiko eines ungeordneten Brexits. "Auch wenn wir eine solche Situation nicht wünschen, wird die Europäische Kommission weiterhin an Maßnahmen für den Ernstfall arbeiten, um dafür zu sorgen, dass die EU vollständig vorbereitet ist", betonte Juncker am Dienstagabend in Brüssel.

"Ich rufe das Vereinigte Königreich dringend auf, uns seine Vorstellungen über das weitere Vorgehen so rasch wie möglich mitzuteilen", fügte er hinzu. "Die Zeit ist fast abgelaufen."

Von Markus Weingran

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Foto: A.Basler / Shutterstock.com

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