BVB: Kader-Verstärkung für 100 Millionen Euro, die Meisterschaft als erklärtes Ziel – Was ist nächste Saison drin für die Aktie?

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Go West – die Aussicht auf ein Wiedersehen mit Jürgen Klopp veranlasste die Dortmunder zu einer Änderung ihrer Reisepläne. Statt wie ursprünglich angedacht Richtung Osten nach Asien startete die Borussia am Montag aus Frankfurt/Main zu einer sechstägigen Tour in die USA. Der Offerte auf ein Duell mit dem vom ehemaligen BVB-Coach trainierten Champions-League-Sieger FC Liverpool am 20. Juli (02.00 Uhr/MESZ) vor 70.000 Zuschauern im Stadion der Notre-Dame-Universität von South Bend konnte Carsten Cramer nicht widerstehen. „Das waren sportlich extrem attraktive Angebote“, kommentierte der Dortmunder Marketing-Chef.

Der Verein arbeitet weiter an seinem internationalen Image

Ähnlich wie andere um Internationalisierung bemühte Clubs ist der BVB im globalen Wettstreit um Sponsoren und Fans gefordert. Auch ohne den zum FC Chelsea gewechselten US-Nationalspieler Christian Pulisic, der im vergangenen Jahr in seinem Heimatland für reichlich Medienpräsenz gesorgt hatte, verspricht sich der BVB positive Marketing-Effekte. Da kommt eine Partie wie gegen die Reds gerade recht. „Durch unsere letztjährigen Besuche in Los Angeles und an der Ostküste haben wir bereits intensive Duftnoten hinterlassen. Wir brauchen gewisse Dinge in den USA nun nicht mehr zu erklären“, sagte Cramer den „Ruhr Nachrichten“, „ich glaube, die Leute haben richtig Bock auf den BVB.“

Anders als das zweite Trainingslager der Borussia vom 27. Juli bis zum 2. August in der Schweiz hat die weite Reise nach Seattle, Chicago und South Bend eher kommerzielle Gründe. So ist für den zweiten Tag ein Besuch im Hauptquartier des Onlinehändlers Amazon geplant.

Das wird Trainer Lucien Favre jedoch nicht davon abhalten, am Feinschliff für seinen mit mehr als 100 Millionen Euro verstärkten Edel-Kader zu arbeiten. Vor allem den erst Mitte der vergangenen Woche in die Vorbereitung eingestiegenen Neuzugängen Julian Brandt (Leverkusen), Nico Schulz (Hoffenheim) und Thorgan Hazard (Mönchengladbach) dürfte die Tour mit Spielen gegen den Liverpool und gegen die Seattle Sounders am 18. Juli (04.30 Uhr/MESZ) bei der Integration von Nutzen sein.

Abdou Diallos Abgang ein lohnendes Geschäft

Dagegen scheint die Zeit von Abdou Diallo beim BVB abgelaufen zu sein. Der erst vor einem Jahr für 28 Millionen Euro vom FSV Mainz verpflichtete Abwehrspieler fehlte beim Abflug des Teams und steht vor einem Wechsel zu Paris Saint-Germain. Die Ablöse für den 23 Jahre alten Abwehrspieler, der nach der Rückkehr von Mats Hummels um seinen Stammplatz bangt, soll mit Bonuszahlungen 34 Millionen Euro betragen.

Dass auch Manuel Akanji und Marcel Schmelzer nicht im Flugzeug saßen, hat nach Vereinsangaben jedoch nichts mit möglichen Transfers der beiden Profis zu tun. Sie sollen ihre muskulären Beschwerden in Dortmund auskurieren. Die zurückgekehrten Leihspieler André Schürrle und Shinji Kagawa sind dagegen weiter auf Vereinssuche und blieben deshalb daheim. Insgesamt gehörten 24 Profis und die beiden Talente Immanuel Pherai (18) und Giovanni Reyna (16) zum großen Reisetross.

Was ist das Ziel für die nächste Saison?

Der erneute Einzug ins internationale Geschäft ist für die Nummer zwei hinter Rekordmeister Bayern mittlerweile eine Selbstverständlichkeit. Die Konkurrenz auf die Champions League Plätze ist mit Bayern, RB Leipzig, Gladbach, Leverkusen, aber auch mit aufstrebenden Vereinen wie Frankfurt oder Hoffenheim härter denn je. Das Ziel ist aber klar definiert und wird nach der letzten Saison, bei der die Meisterschaft bereits zeitweise in greifbarer Nähe lag, auch wesentlich offensiver formuliert: Der BVB will sich die Schale holen. „Nach der vergangenen Saison und unseren Neuverpflichtungen in diesem Sommer macht ein anderes Saisonziel meiner Meinung nach gar keinen Sinn“, formuliert es auch Kapitän Marco Reus.

Und die Aktie?

Die letzte Saison dürfte, trotz verpasster Meisterschaft, für die Aktionäre des Traditionsclubs als voller Erfolg gewertet werden. Vom Start der Saison am 24. August 2018 mit einem Wert von 6,20 Euro hat das Papier sich bis heute um beeindruckende 47 Prozent nach oben gekämpft, natürlich begleitet von mehreren Kurskapriolen während der Saison. Das ist aber für Fußball-Werte eher die Norm, als etwas Ungewöhnliches.


Die Saison 2018/19 des BVB war auch für die Aktie eine erfolgreiche.

Die Ausgangslage für die kommende Saison ist äußerst solide - Ein breiter Kader, der mit Neuzugängen im Gesamtwert von über 100 Millionen Euro verstärkt wurde und sportlichen Erfolg in Aussicht stellt, sowie eine Marktkapitalisierung von 835 Millionen Euro, die von vielen Experten als immer noch viel zu unterbewertet angesehen wird, geben bei einem erfolgreichen Saison-Verlauf Spielraum für eine Menge Wachstum nach oben. Auch die USA-Reise dürfte das internationale Interesse der Fans an Borussia Dortmund stärker entfacht haben, was auf finanzieller Seite nur für den Verein sprechen kann.

onvista-Redaktion/dpa-AFX

Titelfoto: Ververidis Vasilis / Shutterstock.com

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