China wirft Indien Diskriminierung von Firmen vor

Reuters · Uhr

Neu-Delhi/Peking (Reuters) - Die Spannungen zwischen China und Indien nehmen nach dem jüngsten Grenz-Zwischenfall weiter zu.

Das Handelsministerium in Peking warf Indien am Donnerstag Diskriminierung chinesischer Firmen vor. Diese Praxis sei ein Verstoß gegen die Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) und müsse korrigiert werden. China gehe selbst nicht restriktiv gegen Produkte und Dienstleistungen aus Indien vor, sagte ein Ministeriumssprecher. Jüngst hatte Indien Dutzende von chinesischen Handy-Apps verboten und dies mit dem Schutz der nationalen Sicherheit begründet. Dazu gehören das chinesische Twitter-Äquivalent Sina Weibo, die Video-App TikTok der Firma ByteDance und der Messaging-Dienst WeChat.

Nun wurde bekannt, dass der indische Regierungschef Narendra Modi sein Konto auf Sina Weibo geschlossen hat. Dies teilte das Unternehmen mit und wurde in Regierungskreisen bestätigt. Modi präsentierte sich auf Sina Weibo erstmals 2015 während eines China-Besuchs. Mehr als 200.000 Nutzer folgten ihm zuletzt auf dem chinesischen Kurznachrichtendienst.

Mitte Juni ereignete sich ein Zwischenfall in einem heftig umstrittenen Himalaya-Gebiet. Nach indischer Darstellung kam es an der Grenze zu einer Schlägerei zwischen Soldaten beider Länder, bei der mindestens 20 indische Soldaten ums Leben gekommen sein sollen. Um die Grenze haben die zwei Staaten vor Jahrzehnten Krieg geführt.

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