Comdirect-Aktie: Wachstumskurs sorgt für Gewinnrückgang – Der Aktie macht es nichts aus

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Der starke Geschäftsausbau der Comdirect Bank musste mit einem deutlichen Gewinnrückgang bezahlt werden. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 50,4 Millionen Euro und damit fast 30 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie die Commerzbank -Tochter am Mittwoch in Quickborn bei Hamburg mitteilte. Die Aktionäre sollen wie ein Jahr zuvor eine Dividende von 25 Cent je Aktie erhalten. Davon profitiert vor allem die Commerzbank, der 82 Prozent der Comdirect gehören.

Die Anleger sehen den weiter auf Wachstum ausgerichteten Kurs augenscheinlich ohne Sorge. Der Kurs der Aktie bewegte sich am Mittwoch nach Handelsstart mit einem moderaten Plus von 0,2 Prozent wieder ein wenig nach oben, nachdem er am Dienstag leicht nachgegeben hatte. Derzeit notiert das Wertpapier bei einem Preis von 9,94 Euro.

Ebase vor Verkauf, Zins- und Provisionsüberschuss deutlich gesteigert

Der Gewinn vor Steuern ging im fortgeführten Geschäft um ein Drittel auf 54,7 Millionen Euro zurück. Herausgerechnet ist hier die auf das Maklergeschäft spezialisierte Tochter Ebase, die bis spätestens Mitte 2019 an die FNZ Group verkauft werden soll. Die Comdirect verspricht sich von dem Verkauf nach früheren Angaben einen Einmalertrag von mindestens 85 Millionen Euro vor Steuern.

Der Vorstandsvorsitzende der comdirect bank AG, Arno Walter, zeigte sich mit den Ergebnissen zufrieden: „Wir haben die Investitionen für Wachstum und Weiterentwicklung deutlich erhöht und trotzdem ein ordentliches Ergebnis erzielt. Im abgelaufenen Jahr haben wir uns mit dem vereinbarten Verkauf von ebase auf unser Kerngeschäft B2C fokussiert, verstärkt investiert und für eine weiterhin starke Position in der Zukunft aufgestellt. Dies zeigt sich in einem signifikant beschleunigten und nachhaltigen Wachstum hinsichtlich Kundenzahl und Kundenvermögen genauso wie in einer ganzen Reihe neuer innovativer Leistungen für unsere Kunden.“

Ihren Zins- und Provisionsüberschuss konnte die Bank im vergangenen Jahr trotz anhaltender Niedrigzinsen und Turbulenzen an den Börsen merklich steigern. Dies lag vor allem daran, dass die Bank die Zahl ihrer Privatkunden um 10 Prozent auf 2,52 Millionen ausbaute. Die durch Boni angekurbelte Neukundengewinnung ging allerdings ins Geld. Der Verwaltungsaufwand stieg um 17 Prozent.

(ama/dpa-AFX)

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Titelfoto: Vintage Tone / Shutterstock.com

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