Coronavirus Update: Bundesregierung ruft Krisenstab ein ++ Covid-19 ist in Wien angekommen ++ Zahl der infizierten Personen in Italien steigt auf 650 – 17 Todesfälle mittlerweile

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Das neuartige Coronavirus versetzt Deutschland in den Krisenmodus. Nach bisherigen Erkenntnissen hält das Robert Koch-Institut (RKI) den Erreger Sars-CoV-2 für tödlicher als die Grippe. Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge hat er „pandemisches Potenzial“ und könnte ohne die richtigen Maßnahmen „außer Kontrolle geraten“. Bis Donnerstagabend waren in Deutschland elf Fälle bekannt. Laut Europäischem Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) gab es in mindestens 15 europäischen Ländern Fälle.

RKI-Präsident Lothar Wieler sagte, die Wahrscheinlichkeit, an einer Grippe zu sterben, liege bei 0,1 bis 0,2 Prozent. Nach den bisher bekannten Zahlen liegt die Rate bei Sars-CoV-2 fast zehnmal so hoch – bei ein bis zwei Prozent. 80 Prozent der Infizierten hätten nur milde Symptome, doch 15 Prozent erkrankten schwer an der Lungenerkrankung Covid-19. „Das ist viel“, sagte Wieler.

Ein Krisenstab der Bundesregierung entschied, wegen der Verbreitung des Virus in weiten Teilen der Welt nicht mehr nur die Kontaktdaten von Fluggästen aus dem Ursprungsland China zu erfassen, sondern auch von Passagieren von Flügen aus Südkorea, Japan, dem Iran und Italien. So soll man sie schnell erreichen können, falls ein Fluggast infiziert war.

Solche Aussteigekarten sollen auch auf Schiffen sowie im grenzüberschreitenden Zug- und Busverkehr ausgefüllt werden, sagten Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Innenminister Horst Seehofer (CSU) in Berlin. Die Busbranche sagte ihre Mitwirkung zu. „Wir stehen dafür im engen Austausch mit dem Bundesverkehrsministerium und bringen die Einführung der Aussteigekarte voran“, erklärte der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer. Die Deutsche Bahn will Daten dann erheben, wenn die Behörden in einem Zug einen Coronavirus-Verdacht haben. Dann werde der Bereich gesperrt und nach der Fahrt gereinigt und desinfiziert.

Seehofer sagte, Asylbewerber im Zuge der standardmäßigen Gesundheitsuntersuchungen auch auf das neue Coronavirus zu testen. Er verwies darauf, dass viele über „vorbelastete“ Länder wie Iran, Irak oder Afghanistan nach Deutschland kämen.

An diesem Freitag will sich der Krisenstab mit dem Umgang mit Großveranstaltungen befassen. Auf dem Prüfstand steht etwa die ITB in Berlin, die weltgrößte Tourismusmesse (4. bis 8. März). Im Sport tobt eine Debatte über eine mögliche Absage der Olympischen Spiele in Tokio im Sommer. Generelle Einschränkungen bei Sportveranstaltungen wie Spielen der Fußball-Bundesliga hält die Bundesregierung noch nicht für nötig.

Meist unauffälliger Verlauf der Krankheit

Sars-CoV-2 kann die Lungenkrankheit Covid-19 verursachen. Die meisten Infizierten haben nur leichte Erkältungssymptome wie Frösteln und Halsweh oder gar keine Symptome. Manche Infizierte erkranken aber schwer und entwickeln etwa Atemprobleme oder eine Lungenentzündung. Das Virus verbreitet sich durch Tröpfcheninfektion etwa beim Sprechen und Husten. Regelmäßig gründliches Händewaschen gilt als der beste Schutz.

Virus breitet sich weiter in Italien aus

Die Zahl der mit dem neuen Coronavirus Infizierten in Italien steigt trotz aller Eindämmungsmaßnahmen weiter. Mittlerweile seien 650 Menschen positiv getestet worden, sagte Zivilschutzchef Angelo Borrelli am Donnerstag in Rom. Am Vorabend waren es rund 400 Infizierte. Die gute Nachricht sei aber, dass Dutzende wieder genesen seien. Die Zahl der Toten liegt mittlerweile bei 17 (Vorabend 12). Die meisten Fälle gibt es nach wie vor in der nördlichen Lombardei, gefolgt von Venetien und Emilia-Romagna.

Das neuartige Coronavirus ist auch in Wien angekommen. Am Donnerstag wurden die ersten drei Erkrankungen in der österreichischen Hauptstadt bestätigt, zudem standen noch die Testergebnisse von zwei Kindern aus. Beim ersten bestätigten Covid-19-Patienten in Wien handelt es sich laut den Behörden um einen 72-Jährigen, der bereits seit zehn Tagen mit Grippesymptomen im Krankenhaus lag. Auf das neue Coronavirus wurde er laut Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) routinemäßig getestet. Er sei „schwer erkrankt“ und werde künstlich beatmet, teilte der Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) mit. Im Ausland sei der Mann nicht gewesen.

Wiener Ehepaar hat sich angesteckt

Am Abend wurden dann die Covid-19-Erkrankungen eines Ehepaars bestätigt, das mit seinen beiden Kindern im Urlaub in Norditalien gewesen sein soll. Die Kinder zeigten ebenfalls Krankheitssymptome, die Testergebnisse stünden aber noch aus, teilte der KAV der österreichischen Nachrichtenagentur APA mit. Alle vier Familienmitglieder hätten leichte Symptome. Insgesamt wurden damit in Österreich seit dem Ausbruch des neuartigen Virus fünf bestätigte Fälle gemeldet.

Redaktion onvista / dpa-AFX

Foto: Design_Cells / shutterstock.com

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