Coronavirus: Videosprechstunden werden immer häufiger genutzt – Aktien von Compugroup Medical und Teladoc ziehen kräftig an

onvista · Uhr

Viele Experten sind sich einig. Die Corona-Krise wird die Arbeitsweise der Menschen nachhaltig verändern und zu einer schnelleren Digitalisierung führen. Aber nicht nur die Vernetzung zwischen Home-Office und Unternehmen erfährt einen regelrechten Boom, auch die Telemedizin ist verstärkt auf dem Vormarsch. Wurde die Sprechstunde über Videokonferenz-Systeme zuletzt eher müde belächelt, erfährt sie mittlerweile einen regelrechten Boom. Anbieter, wie die deutsche Compugroup Medical oder das US-Unternehmen Teladoc, profitieren von dieser rasanten Entwicklung hin zur Videosprechstunde.

Zahl der teilnehmenden Arztpraxen steigt

In der Corona-Krise nutzen deutlich mehr Ärzte Videosprechstunden. Beim Software-Spezialisten Compugroup Medical, der Telemedizin-Lösungen anbietet, stieg die Zahl der in Deutschland angeschlossenen ambulanten Arztpraxen von 700 beim Start der Plattform vor einem Monat auf rund 17 500. Zudem seien inzwischen 100 Kliniken dabei, sagte Compugroup-Manager Ralph Körfgen am Montag.

International seien mit Ländern wie Italien, Frankreich und Belgien inzwischen 46 000 Kunden angeschlossen und Compugroup komme auf 200 000 Videosprechstunden pro Woche. Sie dauerten im Schnitt neun bis zehn Minuten.

Wolfgang Schneider-Rathert, ein Arbeitskreisleiter in der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin, geht davon aus, dass sich Videosprechstunden dauerhaft stärker im Alltag einbürgern werden. „Ich bin mir sicher, dass wir durch diese Krise einen ganz wesentlichen digitalen Sprung machen werden.“

Die Voraussetzungen für Telemedizin habe es zwar schon vorher gegeben – die aktuelle Lage schaffe nun aber auch den Druck, die neuen Möglichkeiten zu nutzen, so Schneider-Rathert. In seine eigene Praxis kämen aktuell vier bis fünf Patienten pro Tag statt der üblichen 40 bis 50 – zugleich mache er um die 30 Videosprechstunden. „Ich kann ganz sicher sagen, dass ich nicht mehr in Altenheime fahren werde, wenn die Pflegekraft anruft und sagt, da ist die Ferse ein bisschen rot.“

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Teladoc sieht sogar den Wendepunkt gekommen

Für Jason Gorevic, Vorstandsvorsitzender des US-Unternehmens Teladoc Health, hat die Telemedizin im amerikanischen Gesundheitswesen einen sogar einen  Wendepunkt erreicht : “Die Nachfrage nach virtueller Versorgung hat sich für immer verändert, und wir stehen kurz vor einer neuen Ära der virtuellen Versorgung im Gesundheitswesen”, sagte Gorevic vergangenen Woche  gegenüber Jim Cramer von CNBC .

Patientenzahl steigt enorm

Da sich nicht nur in den USA viele Menschen von Krankenhäusern und Arztpraxen fernhalten, um die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu verringern, gab Teladoc Anfang März bekannt, dass das Patientenbesuchsvolumen im Vergleich von Woche zu Woche um 50 Prozent gestiegen sei. Das US-Unternehmen hat in der Woche vom 9. bis zum 13. März 100.000 Patientenbesuche in den Vereinigten Staaten koordiniert. Was dabei besonders interessant ist: Mehr als die Hälfte der Besuche im März wurden von Erstnutzern durchgeführt.

Aktie schon gut angezogen

Innerhalb von 3 Monaten hat sich die Aktie von Teldoc fast verdoppelt. Auf Sicht von drei Jahren kommt das Papier auf eine Wertsteigerung von 540 Prozent. Damit dürfte sicherlich schon viel Fantasie im Kurs eingepreist sein. Einen Platz auf der Watchlist hat sich das Papier aber trotzdem verdient.

Markus Weingran / dpa-AFX

Foto: TierneyMJ / Shutterstock.com

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