Daimler, BMW und VW: Deutsche Autobauer punkten auf dem US-Markt ++ Nel: Es gibt endlich Nachrichten ++ Nordex: Neuer Auftrag aus Mexiko

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Countdown im Handelsstreit läuft. Man könnte jetzt quasi einen Adventskalender der besonderen Art starten. Er geht bis zum 15. Dezember und hinter jedem Türchen verbirgt sich eine Aussage zum Handelsstreit. Das letzte Türchen löst dann auf, ob Trump weitere Strafzölle gegen China verhängt oder sie aussetzt. Mit der Beantwortung dieser Frage dürfte sich dann auch geklärt haben, ob die USA und China noch in diesem Jahr ein Phase 1 Deal hinbekommen.

Trump hatte ja gestern bereits nachgelegt und die Stimmung an der Wall Street in den Keller gedrückt. Auch Handelsminister Willbour Ross legte am Dienstag in einem Interview mit CNBC nach:  “Das Ziel des Präsidenten war es immer, das richtige Angebot zu bekommen, unabhängig davon, wann oder was auch immer”, sagte Ross. „Seine Ziele haben sich also nicht geändert. Und wenn wir keinen Deal haben, ist er vollkommen glücklich, mit den Strafzöllen fortzufahren, die wir haben.“

Der US-Handelsminister sagte auch, dass vor dem 15. Dezember keine hochrangigen Gespräche mehr zwischen den beiden Parteien geplant seien. Mit dieser Aussage könnte die Antwort für das letzte Türchen des „Handelsstreits-Kalender“ feststehen - Kein Deal in diesem Jahr!

Lage in China hellt sich auf  

In China gibt es weitere Hinweise auf einen wieder stärkeren Aufschwung in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Im November hat sich die Stimmung von Einkaufsmanagern im Bereich Dienstleistungen überraschend stark verbessert. Der vom Wirtschaftsmagazin „Caixin“ ermittelte Stimmungsindikator stieg von 51,1 Punkten im Vormonat auf 53,5 Zähler. Der Indexwert, der die Stimmung in eher kleineren und mittleren Unternehmen aus dem Bereich Dienstleistungen abbildet, erreichte den höchsten Stand seit vergangenem April.

Analysten wurden von der Entwicklung überrascht. Sie hatten zwar mit einem Anstieg gerechnet, waren aber im Schnitt nur von einem minimalen Zuwachs auf 51,2 Punkte ausgegangen. Der Indexwert stieg weiter über die sogenannte Expansionsschwelle von 50 Punkten und deutet auf ein Wachstum in den Dienstleistungsfirmen hin.

Bereits in den vergangenen Tagen waren besser als erwartet ausgefallene Stimmungsdaten aus den Industriebetrieben Chinas gemeldet worden. Zuvor hatte vor allem der Handelskonflikt zwischen China und den USA die Stimmung in den Betrieben belastet und die konjunkturelle Entwicklung des Landes spürbar belastet.

Dax nimmt neuen Anlauf

Bereits am Dienstag hatte der deutsche Leitindex versucht wieder über die Marke von 13.000 Punkten zu springen. Die neuen Aussagen von Trump haben den Versuch dann allerdings ausgebremst. So schnell geben die Anleger aber nicht auf. Heute wird der nächste Anlauf gestartet. Er ist allerdings ein sehr zaghafter. Der Dax legt zu Handelsbeginn 0,09 Prozent zu und startet mit 13.000,99 Punkten in den Handelstag.

VW: Wolfsburger verkaufen deutlich mehr PKW auf dem US-Markt

Nach zwei schwächeren Monaten hat Volkswagen beim Absatz in den USA wieder kräftig zugelegt. Im von der „Black-Friday“- Rabattschlacht geprägten November verkauften die Wolfsburger 29 218 Neuwagen mit VW-Logo und damit 9,1 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Das teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Grund war der reißende Absatz von SUVs mit einem Plus von 30 Prozent.

Bei den in den USA beliebten Stadtgeländewagen hatte VW mit dem frischen Modell vom Tiguan und dem neuen Atlas eine Offensive gestartet. Beim volumenstärksten US-Modell Jetta und beim Passat sanken die Verkäufe hingegen. In der bisherigen Jahresbilanz steht VW mit 4,2 Prozent im Plus und ist auf Kurs, erstmals wieder mehr Autos in den USA loszuwerden als vor dem 2015 aufgeflogenen Abgas-Skandal.

Auch der Sportwagenbauer Porsche profitierte von seinen SUV-Modellen. Die Volkswagen-Tochter erhöhte den US-Absatz im November um starke 11,5 Prozent. Vor allem das neue Modell vom Cayenne und der aufgefrischte Kompakt-SUV Macan fanden Anklang bei der US-Kundschaft. Der ebenfalls zum VW-Konzern gehörende Premium-Hersteller Audi verkaufte mit 20 618 Autos sogar gut ein Fünftel mehr als im Vorjahr.

Auch für die deutsche Oberklasse-Konkurrenz lief es im vergangenen Monat rund auf dem US-Markt: BMW brachte mit 31 213 Stück 10,2 Prozent mehr Fahrzeuge seiner Kernmarke auf die Straße als vor einem Jahr. Bei der Tochter Mini gab es indes Einbußen. Rivale Daimler steigerte die Mercedes-Benz-Verkäufe im November verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um deutliche 8,7 Prozent auf 33 721 Autos.

Nel: Neuer Auftrag aus Korea

Lange Zeit war es ruhig bei den Norwegern, jetzt gibt es etwas zu vermelden. Die Tochtergesellschaft Nel Korea Co hat von Hydrogen Energy Network Co., Ltd. (HyNet) einen Kaufauftrag für zwei weitere H2-Wasserstoff-Stationen erhalten.

„Mit der letzten Bestellung haben wir 2019 in Korea insgesamt 12 H2Station-Bestellungen abgeschlossen. Wir sind sehr zufrieden mit diesem Fortschritt und freuen uns, dass wir weiterhin zum Aufbau eines soliden Netzwerks von Wasserstofftankstellen in Korea beitragen können „, sagte Jens Egholt, Global Sales Director für Nel Hydrogen Fueling.

Der Bestellwert beträgt rund 2,7 Millionen Euro. HyNet ist ein Spezialunternehmen, dass gegründet wurde, um bis 2022 100 Wasserstofftankstellen in Korea auf den Markt zu bringen. Dies ist Teil des nationalen Bestrebens, bis zum selben Jahr mehr als 300 Stationen in Betrieb zu haben.

SAP: US-Konkurrent steigert Umsatz kräftig

Die Aktie von SAP bekommt heute Rückenwind aus Übersee. Salesforce hat seine Zahlen für das dritten Geschäftsquartal 2019/20 (bis Ende Oktober) vermeldet. Der US-Softwarekonzern steigerte seinen Umsatz rasant. Die Erlöse lagen bei 4,51 Milliarden US-Dollar und damit ein Drittel höher als im Vorjahreszeitraum, teilte Salesforce am Dienstagabend mit.

Den bereinigten Gewinn pro Aktie für das laufende Geschäftsjahr sieht der SAP-Wettbewerber bei 2,89 bis 2,90 US-Dollar, zuvor hatte der Konzern 2,82 bis 2,84 US-Dollar erwartet.

Beim Umsatzausblick auf das erste Quartal des kommenden Geschäftsjahres enttäuschte Salesforce allerdings. Hier erwartet der Softwarekonzern 4,8 bis 4,835 Milliarden US-Dollar, Analysten hatten im Schnitt mit 4,83 Milliarden Dollar gerechnet – also mehr als der Mitte des Ausblicks. Im nachbörslichen Handel fiel die Salesforce-Aktie um zwei Prozent.

Kurz & knapp:

Nordex: Der Windkraftanlegenbauer hat einen Auftrag über die Lieferung von insgesamt 40 Turbinen des Typs AW132/3300 sowie zwei Anlagen des Typs AW132/3000 mit einer Nennleistung von zusammen 138 Megawatt erhalten. Der Auftrag beinhaltet auch einen Full-Service-Vertrag mit einer Laufzeit von zwei Jahren. Das Projekt entsteht im Staat Tamaulipas im Nordosten Mexikos. Der Beginn der Errichtungen ist für das Frühjahr 2020 vorgesehen. Dabei installiert die Nordex Group die Anlagen mit einer Nabenhöhe von 120 Metern auf Betontürmen, die in ihrem mexikanischen Werk in Marín im Staat Nuevo León gefertigt werden. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Windpark befindet sich ein 180-MW-Windpark mit Anlagen des Typs AW125/3000, den die Nordex Group bereits 2018 errichtet hat.

Cancom: Der IT-Dienstleister hat sich am Markt frisches Geld für weitere Zukäufe insbesondere im Wachstumsfeld mit Cloudlösungen besorgt. Dazu hat der Konzern gut 3,5 Millionen neue Aktien ausgegeben, was etwa 10 Prozent des Grundkapitals entspricht. Die Papiere seien zu 49,70 Euro pro Stück platziert worden, teilte Cancom am Dienstagabend wenige Stunden nach der Ankündigung der Kapitalerhöhung mit. Cancom-Chef Thomas Volk plant das Geld für die Stärkung des Eigenkapitals ein, hat aber auch weitere Übernahmen im Blick. Hier soll vor allem das Wachstum in der Sparte mit Cloudlösungen für Kunden vorangetrieben werden.

Mastercard: Der US-Finanzriese hat ein Aktienrückkaufprogramm über bis zu 8 Milliarden US-Dollar verkündet. Außerdem steigert der Konzern seine vierteljährliche Dividende um 21 Prozent auf 40 Cent pro Aktie, teilte er am Dienstagabend nach einem Treffen des Verwaltungsrats mit. Mastercard hatte seinen Gewinn im dritten Quartal um elf Prozent gesteigert.

Von Markus Weingran

Foto: rvlsoft / Shutterstock.com

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