Daimler: Halbe Milliarde für autonome LKW ++ Evotec: Celgene zahlt über 12 Millionen Euro ++ Nordex: Neuer Auftrag aus Indien

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Handelsgespräche zwischen den USA und China bleiben das bestimmende Thema an den Märkten. Heute gehen die Verhandlungen in den zweiten Tag. Auch wenn von allen Seiten Optimismus versprüht wird, dürften die beiden Tage keinen größeren Durchbruch bringen. Das Treffen in Peking soll eher den Weg ebnen für Gespräche auf höchster Ebene.

„Waffenstillstand“ gilt noch

Die USA fordern chinesisches Entgegenkommen und hatten eine Frist bis 1. März gesetzt. Bis dahin wird eine angekündigte weitere Erhöhung der US-Sonderabgaben auf chinesische Importe im Wert von 200 Milliarden Dollar von derzeit 10 auf 25 Prozent ausgesetzt. Gibt es keine Einigung, droht eine Eskalation zwischen den beiden größten Volkswirtschaften, die auch schwerwiegende Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben könnte. Schon jetzt hinterlässt die Streitigkeit ihre Spuren, auch in Deutschland.

Deutsche Industrie leidet weiter

Die Schwächephase in der deutschen Industrie reißt nicht ab. Im Monatsvergleich sei die Gesamtproduktion im November um 1,9 gefallen, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Analysten wurden von der Entwicklung überrascht. Sie hatten im Mittel einen Anstieg um 0,3 Prozent erwartet.

Oktober noch in Stück schlechter

Außerdem war der Dämpfer im Vormonat Oktober stärker wie bisher bekannt ausgefallen. Das Bundesamt revidierte den Produktionsrückgang von zuvor 0,5 Prozent auf 0,8 Prozent. Besonders starke Rückgänge zeigten sich im November bei der Herstellung von Konsumgütern, die um 4,1 Prozent zurückging. Außerdem lag die Energieerzeugung 3,1 Prozent niedriger als im Oktober, die Bauproduktion schrumpfte um 1,7 Prozent.

Dax bleibt vorsichtig

An der Wall Street werden die ersten Ergebnisse der Verhandlungen in Peking deutlich positiver aufgenommen als hierzulande. Der deutsche Leitindex startet etwas optimistischer als Montag in den Tag. Er liegt in den ersten Handelsminuten mit 0,28 Prozent im Plus bei 10.777,39 Punkten.

Daimler: 2025 erste selbstfahrende LKW auf der Straße

Der Autokonzern Daimler investiert in den kommenden Jahren eine halbe Milliarde Euro in die Entwicklung hochautomatisierter Lastwagen. Bis 2025 will der Hersteller einen solchen Lastwagen auf den Markt bringen, wie Daimler am Montag auf der Consumer Electronic Show (CES) in Las Vegas mitteilte. Dafür sollen 200 zusätzliche Arbeitsplätze in den USA und Deutschland geschaffen werden. Unter hochautomatisiertem Fahren versteht Daimler, dass ein Lastwagen in abgegrenzten Bereichen allein agiert. Der Fahrer muss nicht zwingend eingreifen.

Test beginnen schon 2019

In diesem Jahr will Daimler seinen ersten teilautomatisierten Lastwagen in den USA auf die Straße bringen. Das System kann den Angaben zufolge beispielsweise selbstständig bremsen, beschleunigen und lenken. Einen Zwischenschritt, bei dem das Fahrzeug zwar allein agieren kann, der Fahrer aber in der Pflicht bleibt immer einzugreifen, will Daimler überspringen. Dieses Stadium biete den Kunden im Transportbereich keinen wesentlichen Vorteil. Ein wesentlicher Punkt in der Mitteilung fehlt allerdings. Die Motorisierung des neuen LKW. Wird er mit Diesel oder Strom angetrieben. Dieser Punkt wäre bei der aktuellen Diskussion rund um die Verbrennungsmotoren ein wesentlicher Aspekt gewesen.

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Evotec: Celgene sorgt für einen warmen Regen in der Kasse

Das Biotechunternehmen Evotec hat in seinem Bündnis mit dem US-Konzern Celgene einen lukrativen Fortschritt erzielt. Die Amerikaner hätten Evotec daher noch 2018 einen Betrag von 14 Millionen US-Dollar (12,2 Millionen Euro) bezahlt, teilte die MDax-Gesellschaft aus Hamburg am Dienstag mit. Bei der Zusammenarbeit geht es um die Entwicklung von Therapien gegen Nervenerkrankungen. Die Forschung gründet auf Evotecs Screening-Plattform, die mit sogenannten induzierten pluripotenten Stammzellen (iPSC) arbeitet.

Aktie reagiert sehr freundlich

Celgene hat den Angaben zufolge auf Basis der jüngsten Erfolge nun ein Programm bestimmt. Der Fortschritt bestehe in der Überführung in die Phase der Leitstrukturoptimierung. In diesem Zuge sei die Zahlung fällig geworden. Beide Unternehmen hatten ihre Allianz Ende 2016 gestartet. Heute profitiert nicht nur die Kasse von Evotec von der Zusammenarbeit. Auch die Aktie legt zu. Zu Handelsbeginn geht es über 2 Prozent in die Höhe.

Kurz & knapp:

Nordex: Der Windkraft-Anlagenbauer hat im Dezember 2018 von Spring Energy Private Limited einen Auftrag über die schlüsselfertige Errichtung des 300-MW-Windparks „Mulanur“ erhalten. Der Standort befindet sich im Bundesstaat Tamilnadu, nahe der Stadt Coimbatore. Sprng Energy Private Limited ist die indische Tochtergesellschaft für erneuerbare Energien des Private Equity Fonds Actis, der zu den führenden Investoren in schnell wachsenden Entwicklungsländern zählt. Die Aktie legt zum Handelsstart über 2 Prozent zu.

Novartis: Der Pharmakonzern Novartis hat von der US-Gesundheitsbehörde FDA den Status Therapiedurchbruch für seinen Produktkandidaten Crizanlizumab (SEG101) erhalten. Der Kandidat wird bei Erwachsenen zur Vorbeugung von Schmerzkrisen eingesetzt, die an der Sichelzellenanämie leiden, einer erblichen Erkrankung der roten Blutkörperchen. Wie Novartis am Dienstag in Basel mitteilte, gewährt die Behörde diesen Status für Behandlungen, die eine schwere oder lebensbedrohliche Krankheit oder einen lebensbedrohlichen Zustand behandeln und eine wesentliche Verbesserung gegenüber bestehenden Therapien aufweisen.

Sika: Der Schweizer Bauchemiekonzern baut mit einem milliardenschweren Zukauf sein Mörtel-Geschäft aus. Sika übernimmt für 2,5 Milliarden Franken die französische Parex. Verkäufer der Gesellschaft mit einem Umsatz von umgerechnet 1,2 Milliarden Franken ist der Finanzinvestor CVC. Vorbehältlich der Zustimmung des Betriebsrats im französischen Konsultationsverfahren und der Genehmigungen der zuständigen Aufsichtsbehörden dürfte die Transaktion im zweiten oder dritten Quartal des laufenden Jahres abgeschlossen werden. Sika meldete für das vergangene Jahr zudem ein Umsatzwachstum in Lokalwährungen von 13,7 Prozent auf 7,09 Milliarden Franken.

Von Markus Weingran

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Bild: nitpicker / Shutterstock.com

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