Daimler: Trotz Corona dürfte ein Gewinn übrig bleiben ++ Aixtron: Auftragseingang verdoppelt sich ++ Salzgitter: Verluste werden wohl nicht so schlimm wie befürchtet ++ Hypoport: Zahlen enttäuschen

onvista · Uhr

Der Dax ist mit einem moderaten Plus von knapp 0,5 Prozent in den Handel gestartet und notiert mit derzeit 13.164 Punkten weiterhin über der 13.000er Marke. Allerdings ist angesichts der erneut gestiegenen Spannungen zwischen den USA und China nach der von US-Präsident Trump verfügten Schließung des chinesischen Konsulats in Houston (Texas) auch die Unsicherheit wieder an die Börsen zurückgekehrt. Sie gesellt sich zum Streit zwischen Republikanern und Demokraten über das nächste Konjunkturpaket und den Sorgen über die hohe Zahl der Corona-Neuinfektionen in den USA.

Am Tag zuvor hatte der Dax seiner jüngsten Rally etwas Tribut gezollt. Schließlich hatte er in einem anderthalbwöchigen starken Lauf gut sechseinhalb Prozent gewonnen, war am Dienstag bis auf 13.313 Punkte geklettert und hatte damit erstmals seit dem Corona-Crash in diesem Jahr wieder im Plus gelegen. Zugleich eroberte das deutsche Börsenbarometer so auch seinen höchsten Stand seit Februar zurück.

Quartalsbereichte im Fokus

Im Fokus unter den Einzelwerten am deutschen Aktienmarkt stehen zunehmend Quartalsberichte. Der Autobauer Daimler und der Kunststoffhersteller Covestro hatten ihr vorläufiges Zahlenwerk bereits bekannt gegeben, so dass der Blick der Anleger sich eher auf die Ausblicke und die Zahlen aus der zweiten Reihe richten dürfte.

Aixtron: Die Papiere des Chipindustrieausrüsters gewannen auf Tradegate 4,4 Prozent. Hier trieb bereits vor dem Börsenstart ein starker Auftragseingang im zweiten Quartal die Aktien von Aixtron an. Inmitten der Corona-Krise legten die Aufträge im Vergleich zum Vorjahresquartal um 56 Prozent auf 69,6 Millionen Euro zu. Analysten hatten starke Auftragsdaten erwartet, was die Aktien jüngst auf ein Zweijahreshoch trieb. Obendrein hoffen Anleger auf einen möglichen Aufstieg des Unternehmens in den MDax.

Salzgitter: Der SDax-Konzern Salzgitter meldete für das erste Halbjahr wegen der Corona-Pandemie einen Verlust vor Steuern, der allerdings geringer als am Kapitalmarkt erwartet ausfiel. Zudem konkretisierte der Stahlhersteller seine Prognose für das laufende Jahr und erwartet nun einen Vorsteuerverlust im niedrigen bis mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Bislang war der Konkurrent von Thyssenkrupp von einem Fehlbetrag „in beträchtlicher, sehr wahrscheinlich dreistelliger“ Millionen-Euro-Größenordnung ausgegangen. Auf Tradegate ging es für die Papiere im Vergleich zum Xetra-Börsenschluss am Vortag nach oben.

Jungheinrich: Auch Jungheinrich schnitt mit seinen Zahlen sowie den Aussagen zum Gesamtjahr Händlern zufolge besser als erwartet ab, auch wenn der Gabelstaplerhersteller für 2020 von rückläufigen Umsätze und Ergebnissen ausgeht. Der Kurs der Jungheinrich-Papiere legte auf der Handelsplattform Tradegate zuletzt um rund 3 Prozent zu.

Heidelberger Druckmaschinen AG: Im Blick der Anleger könnte zudem noch ein Verkauf bei der Heidelberger Druckmaschinen AG stehen. Der Schweizer Verpackungskonzern Benpac kauft die Gallus Gruppe für 120 Millionen Euro. Der Ertrag aus der Transaktion dürfte im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich liegen, hieß es. Zudem empfiehlt die US-Bank Citigroup die Aktie des Autozulieferers Hella nun zum Kauf.

STMicroelectronics: Auch der Halbleiterhersteller STMicroelectronics wird nach dem Einbruch der Geschäfte im Zuge der Corona-Krise für das laufende Jahr wieder zuversichtlicher. So erwartet das Unternehmen in der zweiten Jahreshälfte eine Rückkehr zum Wachstum, wie STMicro am Donnerstag in Genf mitteilte. Der Chipkonzern erhöhte daher seine Prognose für das laufende Jahr und erwartet nun einen Umsatz von 9,25 Milliarden bis 9,65 Milliarden US-Dollar (bis zu 8,35 Mrd Euro), was im günstigsten Fall ein Erreichen des Vorjahresniveau entsprechen würde. Ende April war STMicro noch von 8,8 bis 9,5 Milliarden ausgegangen.

Roche: Beim Pharmakonzern Roche hat im ersten Halbjahr die Corona-Pandemie auf das Geschäft gedrückt. In den ersten sechs Monaten gingen die Erlöse um vier Prozent auf 29,3 Milliarden Schweizer Franken (27,2 Milliarden Euro) zurück, wie das Unternehmen am Donnerstag in Basel mitteilte. Währungsbereinigt konnte Roche aber den Umsatz um ein Prozent steigern. Der Verkauf neuer Produkte konnte dabei den Konkurrenzdruck durch sogenannte Biosimilars, also Nachahmer-Medikamente biopharmazeutischer Arzneimittel, ausgleichen. Unter dem Strich blieb ein Konzerngewinn von 8,5 Milliarden Franken übrig. Das waren fünf Prozent weniger als im Vorjahr. Sowohl bei Umsatz als auch beim Nettogewinn verfehlte Roche die Erwartungen der Analysten. Der Ausblick wurde bestätigt. So erwartet der Konzern in diesem Jahr eine wechselkursbereinigte Umsatzsteigerung im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich, der Kerngewinn je Aktie soll ungefähr im gleichen Tempo zulegen. Auch die Dividende soll 2020 weiter steigen.

Daimler: Der Auto- und Lkw-Bauer Daimler rechnet trotz der schweren Belastungen der Corona-Krise in diesem Jahr mit einem operativen Gewinn. Zwar dürfte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern 2020 unter dem Vorjahreswert von 4,3 Milliarden Euro liegen, teilte der Dax-Konzern am Donnerstag in Stuttgart mit. Dennoch sollte im Tagesgeschäft ein Gewinn übrigbleiben, falls sich die wirtschaftliche Erholung im zweiten Halbjahr fortsetzt und es nicht zu einer erneuten größeren Covid-19-Infektionswelle in den wichtigen Absatzmärkten kommt. Ebenso rechnet Daimler-Chef Ola Källenius beim wichtigen Mittelzufluss aus dem industriellen Geschäft – sprich ohne die Finanzdienstleistungen sowie ohne das Carsharing- und Mobilitätsgeschäft – mit einem positiven Wert, wenn auch unter dem Vorjahresniveau von 1,4 Milliarden Euro. Bisher hatte Daimler wegen der Pandemie bei Ergebnis und Mittelzufluss nur Werte unterhalb des Vorjahres angekündigt.

Covestro: Der Auto- und Lkw-Bauer Daimler rechnet trotz der schweren Belastungen der Corona-Krise in diesem Jahr mit einem operativen Gewinn. Zwar dürfte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern 2020 unter dem Vorjahreswert von 4,3 Milliarden Euro liegen, teilte der Dax-Konzern am Donnerstag in Stuttgart mit. Dennoch sollte im Tagesgeschäft ein Gewinn übrigbleiben, falls sich die wirtschaftliche Erholung im zweiten Halbjahr fortsetzt und es nicht zu einer erneuten größeren Covid-19-Infektionswelle in den wichtigen Absatzmärkten kommt. Ebenso rechnet Daimler-Chef Ola Källenius beim wichtigen Mittelzufluss aus dem industriellen Geschäft – sprich ohne die Finanzdienstleistungen sowie ohne das Carsharing- und Mobilitätsgeschäft – mit einem positiven Wert, wenn auch unter dem Vorjahresniveau von 1,4 Milliarden Euro. Bisher hatte Daimler wegen der Pandemie bei Ergebnis und Mittelzufluss nur Werte unterhalb des Vorjahres angekündigt.

Hypoport: Die Aktien von Hypoport haben am Donnerstag nach vorläufigen Quartalszahlen vorbörslich deutlich nachgegeben. Händler zeigten sich enttäuscht vom Umsatz und operativen Gewinn (Ebit) des Finanzdienstleisters. Die im SDax notierten Titel verloren auf Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss 7,5 Prozent auf 398,50 Euro. Hypoport sei bislang einer der Aktien-Lieblinge der Anleger gewesen und immer höher geklettert, hieß es am Markt. Nach den schwächer als erwartet ausgefallenen Zahlen könnten Anleger nun Gewinne einstreichen. Von ihrem Corona-Krisentief Mitte März bei 205,50 Euro hatten sich die Anteile bis Mitte Juli wieder bis auf ein Rekordhoch bei 450 Euro hochgearbeitet und damit mehr als vedoppelt. Danach war die Luft bereits raus.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: Taina Sohlman / Shutterstock.com

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