DAX: 11.000 Punkte bleiben in Reichweite – Deutsche Bank verliert kräftig
Die Marke von 11 000 Punkten bleibt für den Dax weiterhin eine Hürde. Nach leichten Gewinnen zur Wochenmitte gab der deutsche Leitindex am Donnerstag nun wieder etwas nach. Seit Montag steht damit in dieser Woche ein hauchdünnes Minus von 0,03 Prozent
Impulse fehlen
Neue Hiobsbotschaften aus London zum Brexit oder ausbleibende positive Signale von den Handelsgesprächen zwischen den USA und China könnten die Abwärtsbewegung in den kommenden Tagen verschärfen, befürchtet Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. „Solange der Dax unter dieser psychologisch wichtigen Barriere bleibt, ist er anfällig für jegliche Art von negativen Impulsen“, sagte er.
Dax kämpft sich fast noch ins Plus
Mit Minus 0,12 Prozent auf 10.918,62 Punkte erholte sich das deutsche Börsenbarometer allerdings weitgehend von seinen Verlusten im Tagesverlauf. Unterstützung kam von den US-Börsen, die ihr Minus zum Handelsschluss in Europa ebenfalls verringerten oder sogar ins Plus drehten. Für den Index der mittelgroßen Unternehmen MDax ging es um 0,20 Prozent auf 22 735,42 Punkte nach unten. Der SDax schlug sich in der Dax-Familie noch am Besten. Er ging mit einem Minus von 0,06 Prozent aus dem Tag.
Deutsche Bank Schlusslicht
Die Aktien der Frankfurter standen nach weiteren Zahlen aus der US-Bankenbranche erneut im Fokus der Investoren. Nach den teils kräftigen Gewinnen der vorangegangenen Tage ging es nach den Enttäuschungen bei Morgan Stanley nun wieder bergab. Sie büßten 4,1 Prozent ein. Bereits am Vormittag waren sie nach den Aussagen der französischen Societe Generale über ein schwaches Kapitalmarktgeschäft im letzten Quartal 2018 unter Druck geraten.
Mit minus 1,2 Prozent war der gesamte europäische Bankensektor der schwächste Sektor in Europa. Im MDax verloren die Commerzbank-Anteile 3,4 Prozent.
Vorläufige Zahlen helfen Beiersdorf nicht
Die Aktien des Nivea-Produzenten rutschten nach Umsatzzahlen um marktkonforme 0,3 Prozent ab. Beiersdorf war 2018 dank guter Geschäfte in allen Bereichen gewachsen – und das trotz des starken Euro.
Metro startet besser als erwartet ins neue Geschäftsjahr
Im MDax setzten sich die Metro-Anteile mit Gewinnen von 6,6 Prozent an die Index-Spitze. Die im Weihnachtsquartal erwirtschafteten Umsätze des Handelskonzerns kamen bei Analysten und Händlern gut an. Gelobt wurde vor allem die Entwicklung in Russland und Asien.
Chart Metro – 1 Monat
Symrise mit vollmundiger Ankündigung
Die Papiere Duftstoff-Herrstellers stiegen nach der Vorstellung eines Strategieplans bis 2025 um 1,4 Prozent. In diesem Zeitraum will der Aromen- und Duftstoffhersteller seine Erlöse in etwa verdoppeln.
Medien-Aktien nicht gefragt
Verkaufsempfehlungen von Merrill Lynch für ProSiebenSat.1 und RTL ließen indes die Papiere der beiden Medienkonzerne um jeweils 5,1 Prozent absacken. Die US-Bank sieht einen sich beschleunigenden Trend hin zu Online-Video-Angeboten. Dieser belaste das Werbegeschäft der klassischen TV-Anbieter, hieß es.
Taiwan Semiconductor sorgt für Verunsicherung
Ein überraschend vorsichtiger Ausblick des Apple-Zulieferers (TSMC) zog die Papiere aus der europäischen Halbleiterbranche in Mitleidenschaft: Hierzulande sanken Infineon um 2,2 Prozent, Siltronic um 5,7 Prozent und Aixtron um 4,3 Prozent.
Südzucker gefragt
Die Papiere des Zuckerproduzenten gewannen als Top-Wert im SDax 5,1 Prozent, nachdem die Privatbank Berenberg ihre Verkaufsempfehlung gestrichen hatte. Die aufgrund der langen Dürreperiode 2018 geringere Ernte dürfte sich positiv auf die Zuckerpreise auswirken, erwartet Analyst James Targett.
Gewinnmitnahmen bei Steinhoff?
Die Papiere von Steinhoff verlieren heute zweistellig. Nachdem die Aktie im neuen Jahr um die 30 Prozent angezogen war, ging es am Donnerstag 10,95 Prozent in den Keller. Auch Jahressicht liegt das Wertpapier noch 18 Prozent vorne. Die Aktie bleibt weiterhin nichts für Anleger mit schwachen Nerven.
Chart Steihoff seit Jahresanfang
Von Markus Weingran
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