Dax beendet turbulenten Tag mit kleinem Plus – Henkel als sicherer Hafen gefragt, Compugroup Medical zieht stark an

onvista · Uhr

In einem nervösen Handel hat der Dax am Donnerstag wieder um die Rückeroberung der Marke von 9600 Punkten gekämpft. Letztlich gelang dies aber nicht. Mit einem kleinen Plus von 0,27 Prozent auf 9570,82 Punkte ging der Leitindex schließlich aus dem Tag.

Nach einem angesichts der Coronavirus-Krise moderaten Auf und Ab hatten am Nachmittag verheerende Daten vom US-Arbeitsmarkt einen Absturz des Dax bis auf 9337 Punkte ausgelöst. Aussagen von US-Präsident Trump, er erwarte und hoffe, dass Russland und Saudi-Arabien ihre Ölförderung kürzen werden, begünstigten eine anschließende Erholung und den Sprung über den Widerstand bei 9600 Zählern. Doch rasch bröckelten die Gewinne wieder ab, da Kremlsprecher Dmitri Peskow Trump umgehend widersprach.

Der MDax rückte am Donnerstag um 0,27 Prozent auf 20 488,22 Punkte vor. Europaweit waren die Vorzeichen bis zum Handelsschluss ebenfalls wieder überwiegend positiv. Der EuroStoxx 50 rückte um 0,31 Prozent auf 2688,49 Punkte und auch in Paris und London wurden Gewinne verzeichnet. In den USA erholte sich der Wall-Street-Index Dow Jones Industrial zum europäischen Börsenschluss mit 1,6 Prozent wieder etwas von seinen Vortagesverlusten.

In den USA hatten infolge der Virus-Krise die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe aus der vergangenen Woche einen Rekordwert von 6,65 Millionen erreicht nach dem vorherigen Rekord von 3,28 Millionen. „Die Arbeitsmarktlage in den USA ist als katastrophal zu bezeichnen“, konstatierte Helaba-Analyst Ralf Umlauf.

Im Dax zählten die Aktien von Henkel mit plus 3,2 Prozent zu den gefragtesten Werten. In unsicheren Zeiten zählen Papiere wie die des Konsumgüterherstellers zu den sichereren „Häfen“, da solche Unternehmen kaum konjunkturellen Schwankungen ausgesetzt sind. Schwächster Wert war dagegen wieder einmal der Triebwerksbauer MTU mit einem Minus von fast 6 Prozent.

Allgemein standen dagegen eher Vertreter aus der zweiten Börsenreihe im Fokus. So etwa der Medizintechnikkonzern Carl Zeiss Meditec, der wegen der Corona-Krise wie viele andere Unternehmen seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr zurücknahm. Wegen der Virus-Krise rechnet er mit einer „signifikanten Beeinträchtigung“ im zweiten Geschäftshalbjahr. Die Papiere büßten als Schlusslicht im Index der mittelgroßen Werten 4,2 Prozent ein.

Beim Licht- und Elektronikspezialisten Hella machte sich die Virus-Krise im dritten Geschäftsquartal ebenfalls mit rückläufigen Umsätzen bemerkbar. Die Hella-Aktien verloren 2,5 Prozent.

Spitzenreiter im MDax waren die Anteilscheine von Compugroup Medical mit plus 14,5 Prozent auf 64,20 Euro. Börsianer verwiesen vor allem auf charttechnische Gründe. Die Privatbank Berenberg hatte die Aktien zudem erst vor zwei Tagen als recht krisensicher zum Kauf empfohlen. Auch Warburg-Experte Andreas Wolf hatte das strapazierfähige Geschäftsmodell des Herstellers von Software für das Gesundheitswesen gelobt.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,48 Prozent am Vortag auf minus 0,41 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,42 Prozent auf 144,63 Punkte. Der Bund-Future verlor zuletzt 0,27 Prozent auf 172,02 Zähler. Der Euro schwächelte und wurde am frühen Abend mit 1,0864 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0906 (Mittwoch: 1,0936) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9169 (0,9144) Euro.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: Imagentle / Shutterstock.com

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