Dax: Höchster Stand seit Oktober 2018 – Wirecard sichert sich Spitzenposition

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Der Dax hat am Dienstag seine Kursgewinne aus der letzten Woche ausgebaut: Angetrieben von starken Autowerten und der Hoffnung auf eine nicht so straffe US-Geldpolitik erreichte der Leitindex im Tagesverlauf bei 11.814 Punkten ein neues Hoch seit Oktober 2018. Am Ende ging der Leitindex 1,13 Prozent höher bei 11.788,41 Punkten ins Ziel. Nach mehr als sieben Monaten kehrte er damit wieder knapp über die 200-Tage-Linie zurück, die Anlegern als Indikator für den längerfristigen Trend dient.

Merrill Lynch und Fed helfen

Marktbreit warf derweil die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am Mittwoch bereits ihre Schatten voraus, von der sich Anleger neue Projektionen für den geldpolitischen Kurs erwarten. Es wird damit gerechnet, dass die Währungshüter weniger Zinsschritte in Aussicht stellen als zuletzt. Eine weniger straffe Geldpolitik hilft für gewöhnlich dem Aktienmarkt.

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Dax könnte Positivtrend beibehalten

Experten zufolge profitiert der Dax derzeit auch davon, dass viele Anleger noch nicht investiert sind. Seit Jahresbeginn hat er nun mehr als 11 Prozent gewonnen. Laut dem Anlagestrategen Bernd Meyer von der Berenberg Bank können Aktien durchaus weiter steigen, sofern von Konjunkturseite keine neuen Hiobsbotschaften kommen. Im aktuellen Märkte-Monitor der Privatbank begründet er diese Ansicht auch damit, dass viele Anleger „einen Großteil der Rally in diesem Jahr verpasst haben.“

Fusionsspekulationen und Merrill Lynch pushen Autobranche

Autowerte legten am Dienstag deutlich zu. Sie profitierten dabei von schwelender Fantasie, dass es im Sektor mit PSA und Fiat Chrysler zu einer Fusion zweier internationaler Branchengrößen kommen könnte. Der Sektor war mit plus 2,4 Prozent der stärkste in der europäischen Branchenübersicht. Daimler, BMW und VW gewannen im Dax zwischen 1,6 und 3,4 Prozent.

Außerdem half im Autosektor eine Umfrage der Investmentbank Merrill Lynch, wonach die Branchenwerte in der Gunst der Anleger zuletzt wieder zurückgefallen sind. Die schlechte Stimmung in Verbindung mit einer niedrigen Bewertung der Autobauer biete nun aber gute Argumente, Chancen gegen den Trend zu suchen, so die Merrill-Experten.

Die Spitzenpositition konnte sich letztendlich Mobile Payment-Anbieter Wirecard mit einem ordentlichen Gewinn von über 3,5 Prozent sichern.

Banken als Tagesverlierer

Für die Papiere der Deutschen Bank und der im MDax notierten Commerzbank ging es nach ihrem starken Wochenauftakt nun um 1,5 beziehungsweise 3,3 Prozent abwärts. Am Vortag hatten beide von der Aufnahme von Fusionsgesprächen profitiert. Die Stimmen am Markt für eine mögliche Verschmelzung bleiben aber kritisch und verwiesen beide Banken auf den Schlussrang im jeweiligen Index.

Münchener Rück erhöhte Milliardenprognose

Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re will nach der Rückkehr zu einem Milliardengewinn im laufenden Jahr noch etwas höher hinaus. Der Überschuss solle 2019 etwa 2,5 Milliarden Euro erreichen, wie aus einer überraschend am Dienstag im Internet publik gewordenen Mitteilung des Konzerns hervorgeht.

Die Gewinnprognose selbst sorgte allerdings für wenig Überraschung. Analysten hatten bereits mit einem Gewinnziel in dieser Größenordnung gerechnet. Im vergangenen Jahr hatte die Munich Re unter dem Strich 2,3 Milliarden Euro verdient. Die Aktie reagierte daher auf die Nachricht lediglich mit einem kleinen Gewinn von 0,18 Prozent.

Analystenmeinung lässt Bechtle steigen

Im MDax verteuerten sich die Bechtle-Aktien an der Indexspitze um 5,9 Prozent. Mit Andreas Wolf von Warburg Research hatte sich am Morgen der Analyst mit dem höchsten Kursziel von 100 Euro nach den jüngsten Geschäftszahlen des IT-Dienstleisters und dem Ausblick positiv zu Wort gemeldet.

Deutz und Washtec ringen um Indexspitze

Ganz vorne im SDax lieferten sich die Papiere des Waschanlagenherstellers Washtec und des Motorenbauers Deutz mit Gewinnen von mehr als 10 Prozent ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Bei Washtec lobte Analyst Aliaksandr Halitsa von der Privatbank Hauck & Aufhäuser die Aussagen zum Ausblick. Die Deutz-Anteile profitierten von einer Kaufempfehlung des Analysehauses Kepler Cheuvreux und schlossen einen Hauch höher als Washtec.

Onvista/dpa-AFX

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Foto: Imagentle / Shutterstock.com

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