Dax: Leitindex schließt nur knapp unter neuem Allzeithoch – Erhöhte Risikobereitschaft lässt Auto-Aktien kräftig anziehen, Deutsche Bank setzt ihren guten Lauf fort und Jenoptik glänzt

onvista · Uhr

Am deutschen Aktienmarkt haben Anleger den Dax am Mittwoch erneut auf Rekordfahrt geschickt. Getrieben von weiteren Entspannungssignalen in der Coronavirus-Epidemie schaffte es der Leitindex in der Spitze auf einen Spitzenwert von 13 758,70 Punkten. Den Tag beendete er schließlich etwas darunter mit 13.749,78 Zählern, ein Plus von 0,89 Prozent im Vergleich zum Vortag. Nachdem es zuvor auch an den Börsen in Asien weiter aufwärts gegangen war, gab es in den USA ebenfalls Rekorde zu vermelden. Der MDax stieg erstmals über die Marke von 29.200 Punkten und endete mit 0,15 Prozent im Plus bei 29 238,36 Punkten.

Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping sieht in der Bekämpfung des Coronavirus Sars-CoV-2 „positive Veränderungen“. Er führte diese auf gemeinsame harte Arbeit sowie Vorbeugung und Kontrolle zurück, die „spürbare Resultate“ erreicht hätten. Sowohl der Anstieg der Todesfälle als auch der neu bestätigten Infektionen fiel der Nationale Gesundheitskommission zufolge zur Wochenmitte etwas niedriger aus als am Vortag.

Einige Beobachter schlossen weitere Risiken in Bezug auf die Krankheit trotzdem nicht aus. Auch wenn es derzeit viele Schnäppchen am Markt gebe, sei es daher ratsam, sich nach unten abzusichern, hieß es etwa von der Barclays-Bank.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx erzielte seinerseits zwar keinen Rekord, erreichte mit einem Plus von 0,75 Prozent auf 3854,43 Punkte aber immerhin den höchsten Stand seit 2008. In Paris ging es für den Leitindex Cac 40 um 0,83 Prozent hoch auf das Niveau von Mitte Januar. Der Londoner FTSE 100 gewann etwa ein halbes Prozent.

Auf der Gewinnerseite profitierten die Autowerte besonders von der marktbreiten Hoffnung, zumal China für diese der wohl wichtigste Wachstumsmarkt ist. VW, Daimler und BMW hoben sich hier mit Anstiegen zwischen 3 und 4 Prozent besonders positiv ab.

Aber auch Zulieferkonzerne profitierten. Continental wurde im Dax mit einem Anstieg um fast 7 Prozent zum Spitzenreiter. Hier wurde zusätzlich auf etwas Fantasie bei der geplanten Abspaltung der Antriebssparte Vitesco verwiesen wegen einer Präsentation, aus der hervorgehe, dass in der Sparte großes Wachstumspotenzial mit elektronischen Antrieben gesehen werde.

Ein weiterer großer Dax-Gewinner waren die 3 Prozent höheren Papiere der Deutschen Bank. In der Finanzbranche zeigte sich die positive Marktstimmung zusätzlich besonders ausgeprägt. Die Papiere des Frankfurter Geldhauses setzten ihren starken Lauf der vergangenen Tage damit fort und kosteten kurzzeitig sogar wieder mehr als 10 Euro. Zuletzt war das 2018 der Fall gewesen.

In der Gunst der Anleger nach unten rückten dagegen die Aktien, die eher in schwächeren Börsenzeiten gefragt sind. Viele Verlierer im Dax kamen daher aus den Branchen Versorger, Konsumgüter und Immobilien. RWE, Eon, Vonovia und Henkel gaben um bis zu 1,7 Prozent nach.

Die Berichtssaison der Unternehmen machte am Mittwoch unter Nebenwerten Schlagzeilen. Aktien von Jenoptik zogen im SDax um 6 Prozent an, sie erreichten zwischenzeitlich den höchsten Stand seit Ende November. Der Technologie- und Rüstungskonzern hat im abgelaufenen Jahr mit dem Umsatzanstieg leicht die Erwartungen der Analysten übertroffen.

Für die Norma Group ging es im SDax um gut 4 Prozent nach oben. Der Autozulieferer bekam 2019 zwar die Branchenschwäche zu spüren, die Resultate stellten Börsianer und Analysten in ersten Kommentaren aber zufrieden. Analyst Daniel Kukalj sieht nun bei den Aktien des Spezialisten für Verbindungstechnik eine spekulative Gelegenheit, er empfahl die Aktien zum Kauf.

Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Mittwoch weiter gesunken. Die gegenläufige Umlaufrendite stieg von minus 0,39 Prozent am Vortag auf minus 0,37 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,08 Prozent auf 144,58 Punkte. Der Bund-Future gab um 0,09 Prozent auf 174,06 Punkte nach.

Der Euro ist zuletzt auf 1,0888 US-Dollar gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,091 Dollar festgesetzt.

Von Timo Hausdorf und Karolin Rothbart, dpa-AFX

Foto: Imagentle / Shutterstock.com

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