Dax: Rallye geht weiter – Continental berappelt sich, Siltronic will immer weiter nach oben, Varta kratzt wieder am Rekordhoch

onvista · Uhr

Signale der Hoffnung im amerikanisch-chinesischen Handelskonflikt haben dem Dax am Montag neuen Schwung verliehen. Die Lethargie im frühen Handel schüttelte der deutsche Leitindex rasch ab, setzte die Kursrally der vergangenen drei Wochen fort und stieg auf den höchsten Stand seit Juni vergangenen Jahres. Am Ende stand für den Dax ein Plus von 0,37 Prozent auf 12.941,71 Punkte zu Buche. Den Sprung über 13.000 Zähler verpasste er nur knapp. Der MDax gewann 0,45 Prozent auf 26.359,29 Punkte

US-Präsident Donald Trump glaubt im Handelsstreit mit China weiterhin an eine baldige Unterzeichnung eines Teilabkommens. „Wir liegen, würde ich sagen, ein bisschen vor dem Zeitplan, vielleicht deutlich vor dem Zeitplan“, sagte Trump am Montag auf dem Militärflugplatz Joint Base Andrews außerhalb von Washington. „Wahrscheinlich werden wir es unterzeichnen.“

Infineon an der Spitze, Continental stabilisiert sich

Auf Unternehmensseite ist Infineon mit einem Plus von 2,89 Prozent an die Dax-Spitze geklettert und bleibt damit weiter im Auftrend. Conti-Papiere haben dahinter ihren Bodenbildungsversuch mit einem Anstieg um bis zu 2,55 Prozent untermauert. Der technische Analyst Alexander Paulus von Godmode Trader wies darauf hin, dass die Papiere des Zulieferers und Reifenkonzerns damit die Nackenlinie einer inversen Schulter-Kopf-Schulter-Formation (SKS) und – im logarithmisch skalierten Chart – auch den Abwärtstrend seit Juni 2018 knacken konnten. Bei rund 129 Euro wartet nun die einfache 200-Tage-Linie. Paulus hält eine Rally in Richtung 148 und 155 Euro für möglich. Die fundamentalen Kursziele der Analysen reichen gar bis 180 Euro.

Covestro senkt Prognose

Entgegen der allgemein guten Marktstimmung musste Covestro heute mit einem Minus von 3,47 Prozent in die Röhre schauen. Die Schwäche der Automobilindustrie als wichtiger Kunde und Druck auf die Preise stimmen Covestro vorsichtig. Konzernchef Markus Steilemann rechnet für das laufende Jahr mit einem Einbruch des operativen Gewinns (Ebitda) im Vergleich zum starken Vorjahr um rund die Hälfte auf 1,57 bis 1,65 Milliarden Euro. Zuvor hatte die Zielspanne auf 1,5 bis 2,0 Milliarden Euro gelautet. Analysten hatten diese aber ohnehin schon für unrealistisch gehalten und im Mittel mit 1,62 Milliarden Euro gerechnet.

Siltronic immer weiter nach oben

Im MDax konnten Fuchs Petrolub, Gea und Siltronic das Rennen mit einem Plus von 3,7 bis 3,3 Prozent machen. Das Analysehaus Pareto Securities hat das Kursziel für Gea Group nach Quartalszahlen von 24 auf 26 Euro angehoben, die Einstufung aber auf „Hold“ belassen. Umsatz und bereinigter operativer Gewinn (Ebitda) lägen über den Konsensschätzungen, schrieb Analystin Katharina Schmenger in einer am Montag vorliegenden Studie. Ohne die vom zweiten in das dritte Quartal verschobenen Aufträge habe der Auftragseingang nur stagniert. Siltronic konnte seine Rallye derweil weiter ausbauen und liegt aus Sicht von drei Wochen etwa 29 Prozent im Plus. Am unteren Ende musste Morphosys mit einem Minus von 3,59 Prozent Platz nehmen.

Varta und Bertrandt stark

Im SDax haben die Papiere von Varta sich wieder auf den Weg in Richtung Rekordhoch gemacht und konnten am Ende ein Plus von 7,8 Prozent vorweisen. Die Anteilsscheine des Ingenieursdienstleisters für Pkw-Bauer Bertrandt sind mit einem Plus von 6,8 Prozent erstmals seit Sommer wieder über ihre 50-Tage-Linie gesprungen, die als Indikator für den längerfristigen Trend gilt.

SGL Group schlittert tiefer in die Krise

Aktien der SGL Group bleiben nach der erneuten Gewinnwarnung vom Freitag zu Wochenbeginn unter Druck: Die Papiere des Kohlefaserspezialisten fielen im Tief mit minus 8,3 Prozent auf 4,06 Euro – ein neuerliches Tief seit Mitte August. Gerade die Analysten der Baader Bank und von Kepler Cheuvreux signalisierten in ihren Reaktionen auf die neuerliche Enttäuschung mit Kurszielen von 3 Euro noch weiteres Ungemach. Baader-Analyst Christian Obst vermutet größere strukturelle Probleme, Kepler-Kollege Hans-Joachim Heimbürger konstatiert eine anhaltende Krise. Nach der ersten Prognosesenkung und einem Chefwechsel waren SGL im August mit 3,57 Euro auf ein Rekordtief gefallen, am Montag stand zu Handelsende ein Minus von 5,74 Prozent zu Buche.

(onvista/dpa-AFX)

Titelfoto: Imagentle / Shutterstock.com

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