Dax sinkt nach starker Vorwoche – Offizielle Banken-Fusionsgespräche im Fokus, starke Turbulenzen durch DWS, Steinhoff und Leoni im SDax

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die mögliche Fusion zwischen der Deutschen Bank und der Commerzbank und eine Gewinnwarnung von Leoni haben am Montag am deutschen Aktienmarkt die Akzente gesetzt. Für den Dax war das Ergebnis am Ende negativ: der Leitindex gab nach zuletzt gutem Lauf um 0,25 Prozent auf 11.657,06 Punkte nach.

Der Leitindex hat eine starke Vorwoche hinter sich, die ihn oberhalb von 11.700 Punkten auf das höchste Niveau seit Mitte Oktober getrieben hatte. Die positive Entwicklung kann sich zwar laut den Charttechnik-Experten von Index Radar im Idealfall noch ein paar Tage fortsetzen, das Risiko werde aber immer größer. Denn das Potenzial nach unten sei ungleich höher, wenn die mittelfristige Perspektive mit berücksichtigt werde.

Der Index der mittelgroßen Werte MDax hob sich von seinem großen Indexbruder positiv ab. Er brachte ein Plus von 0,28 Prozent auf 25.220,23 Punkte über die Ziellinie.

Deutsche Bank und Commerzbank mit ordentlichen Zuwächsen

An der Spitze des Dax hat sich am Ende des Tages, beflügelt von den nun offiziell gemachten Fusionsgesprächen, die Deutsche Bank mit einem Plus von 3,99 Prozent festgesetzt. Christian Sewing betonte in einer Nachricht an die Mitarbeiter des Dax-Konzerns, der Vorstand werde „ausschließlich wirtschaftlich sinnvolle Optionen verfolgen, mit denen wir an unsere Fortschritte von 2018 anknüpfen können“. Ob es überhaupt zu einer Transaktion komme, stehe nicht fest. Dennoch sind die Märkte für die Bank positiv gestimmt. Am unteren Ende des deutschen Leitindex lag mit einem Minus von 3,08 Prozent Covestro.

Deutsche Bank 5-Tageschart (Xetra)

Auch die Commerzbank wurde, mehr noch als die Deutsche Bank, positiv von den nun offiziellen Gesprächen beeinflusst. Das Wertpapier konnte bis zum Ende des Handelstages ein Plus von 6,2 Prozent machen und den führenden Platz im MDax einnehmen.

Commerzbank 5-Tageschart (Xetra)

Ordentlich Turbulenzen im SDax

Richtig wild ging es aber vor allem im SDax der kleineren Unternehmenswerte zu. An der spitze lag am Ende DWS KGaA mit einem Plus von 8,18 Prozent. Die Fondstochter der Deutschen Bank profitierte ebenfalls kräftig von den bestätigten Fusionsgesprächen.

Steinhoff – gefälschte Bilanzen enttäuschen Anleger

Derweil musste Steinhoff ein Minus von 9 Prozent hinnehmen. Eine Gruppe Topmanager hat beim Möbelkonzern über Jahre hinweg systematisch Transaktionen generiert, um im großen Stil die Bilanzen zu fälschen. Das ging am Freitag aus einem seit langem erwarteten Bericht der Buchprüfer von PwC hervor. Die fragwürdigen Buchungen von 2009 bis 2017 haben demnach ein Volumen von rund 6,5 Milliarden Euro.

Leoni verliert knapp 20 Prozent

Am schlimmsten sah es am SDax-Ende aus. Autozulieferer Leoni musste ein Minus von knapp 20 Prozent hinnehmen, nachdem der Konzern seine erst vor einem Monat gegebene Prognose hingeschmissen hat und nun offiziell in den Krisenmodus gewechselt ist, heißt: massives Sparprogramm, Entlassungen und womöglich auch Teilverkäufe.

Leoni 5-Tageschart (Xetra)

(onvista/dpa-AFX)

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Titelfoto: H-AB/Shutterstock.com

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