Dax startet mit herben Verlusten in den April – UBS-Chartexperten sehen „gewisse Angst vor der 10.000 Punkte Marke“

onvista · Uhr

Am deutschen Aktienmarkt hat sich am Mittwoch neue Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Corona-Pandemie breit gemacht. Der Leitindex Dax erhielt keinen Halt von den Börsen in Asien und den USA und gab nach Handelsbeginn um rund 3 Prozent auf 9628,04 Punkte nach. Noch am Dienstag hatte er es zwischenzeitlich über die Marke von 10.000 Punkten geschafft. Der MDax für mittelgroße Unternehmen büßte am Mittwoch 2,74 Prozent ein auf 20.463,53 Punkte. Der EuroStoxx 50 startete ebenfalls mit einem Kursverlust von gut 3 Prozent in den neuen Monat.

Beschert die Verbreitung in den USA den Märkten neue Panik?

„Die Konsolidierung der vergangenen Woche könnte die Ruhe vor dem zweiten Sturm an der Börse gewesen sein“, kommentierte Marktexperte Milan Cutkovic von AxiTrader das Geschehen. „Während die Hoffnungen zunehmen, dass Europa bald den Höhepunkt der Pandemie erreichen könnte und Chinas Wirtschaft bereits schon wieder erste Signale der Erholung sendet, breitet sich das Coronavirus in den USA weiterhin rasant aus.“ Nach Einschätzung des Experten brauche es nicht viel an negativen Nachrichten, so dass Anleger wieder in den Panik-Modus schalten würden.

Nach Einschätzung der Chartexperten der UBS ist über die kommende Bewegungsrichtung des Dax noch keine Entscheidung gefallen. In ihrem Morgenkommentar vom Mittwoch konstatieren sie aber eine gewisse „Angst vor der 10.000-Punkte-Marke“. Nach einem Rutsch unter 9700 Punkte rechnen sie mit „neuem Verkaufsdruck der Bären“, die den deutschen Leitindex in Richtung 9500 Punkte zurückwerfen dürfte. „Ein Tagesschlusskurs unter 9500 Punkten würde ein frisches Verkaufssignal mit Ziel 9000 Punkte generieren“, hieß es.

Die Futures der US-Indizes Dow Jones und S&P 500 notieren im vorbörslichen Handel ebenfalls bei knapp minus 3 Prozent. Der Nasdaq 100 liegt mit 2,2 Prozent im Minus.

Gemessen an der Zahl der bestätigten Infektionen sind die USA inzwischen weltweit am schwersten von der Pandemie betroffen. Nachgewiesen wurden bereits mehr als doppelt so viele Infektionen wie in China, wo die Lungenerkrankung Covid-19 ihren Ausgang nahm. Dort hat eine Stimmungsumfrage in chinesischen Industrieunternehmen mittlerweile eine konjunkturelle Erholung nach dem Einbruch durch die Corona-Krise angedeutet. Strenge Maßnahmen gegen die Lungenkrankheit Covid-19 hatten die chinesische Wirtschaft praktisch zum Stillstand gebracht. Langsam nehmen Fabriken aber die Arbeit wieder auf.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: Pavel Ignatov / Shutterstock.com

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