Dax tritt auf der Stelle – Zinssitzungen im Fokus

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Es herrscht weiter Zurückhaltung unter den Anlegern am deutschen Aktienmarkt. Nachdem der Dax am Dienstag Vormittag zwischenzeitlich fast den Höchststand des Jahres 2019 erreicht hatte, büßte er seine Gewinne schnell wieder ein. Zuletzt kam der Leitindex mit minus 0,01 Prozent auf 11.299,33 Punkten kaum vom Fleck. Bereits am Montag war das Börsenbarometer nahezu auf der Stelle getreten, besonders weil wegen eines Feiertages in den USA wichtige Impulse von der Wall Street fehlten.

„Nach der Rally vom Freitag dauert die Verschnaufpause zunächst an“, schrieb Marktanalyst Milan Cutkovic vom Handelshaus AxiTrader. Da sich die Bilanzsaison langsam dem Ende nähere, dürfte der Fokus kurzfristig wieder auf die politischen Ereignisse und die kommenden Zins-Sitzungen der Europäischen Zentralbank und der US-Notenbank wandern.

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Baustoffkonzern übertrifft Erwartungen

Auf der Unternehmensseite richteten sich hierzulande die Blicke auf Jahreszahlen des Dax-Konzerns HeidelbergCement. Der Baustoffkonzern profitierte im vierten Quartal von dem Bauboom in Deutschland und weltweiten Infrastrukturprogrammen. Umsatz und Gewinne seien besser ausgefallen als befürchtet, erklärte ein Händler. Die etwas unter den Erwartungen liegende Gewinnmarge rücke in den Hintergrund. Nach den Kursverlusten der vergangenen Monate könnte die seit Anfang 2019 laufende Erholung nun wieder Fahrt aufnehmen. Zuletzt stiegen die Aktien unter den Favoriten im Leitindex um rund 4 Prozent.

Achterbahnfahrt geht weiter

An der Dax-Spitze knüpften die Papiere des Zahlungsdienstleisters Wirecard an ihre Vortagesrally an und zogen im frühen Handel um gut acht Prozent an.  Halten konnte der Mobile-Payment-Anbieter diese jedoch nicht – aktuell stehen die Aktien (nur noch) bei einem Plus von etwa fünf Prozent. Bereits am Montag hatte ein Leerverkaufsverbot der Finanzaufsicht Bafin Spekulanten den Wind aus den Segeln genommen, die auf einen fallenden Kurs setzen wollen. Mehrere Berichte der „Financial Times“ („FT“) hatten den Aktienkurs in den vergangenen Wochen immer wieder stark fallen lassen. Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt inzwischen im Zusammenhang mit mutmaßlichen Manipulationen des Aktienkurses gegen einen Journalisten der Zeitung. Die „FT“ wies Manipulationsvorwürfe als „unbegründet“ und „falsch“ zurück.

Es läuft für Eventim

Im Kleinwerte-Index SDax erfreuten positive Analystenkommentare die Anleger. Das Bankhaus Lampe hatte die Aktien von Ticketvermarkters CTS Eventim zum Kauf empfohlen. Der Experte Christoph Bast rechnet mit einem starken Schlussquartal 2018 von Eventim und erwartet künftig ein starkes Gewinnwachstum mit zusätzlich Luft nach oben durch das US-Geschäft. Die CTS-Papiere stiegen um 2,25 Prozent.

Guter Analysten-Kommentar trotz schlechten Zahlen

Unbeständig lief der Vormittag auch für die Anteilsscheine des Stahlhändlers Klöckner & Co: Erst ging es um gut zwei Prozent nach oben, aktuell steht ein kleines Minus von 0,16 Prozent zu Buche. Das Chance-Risiko-Verhältnis der Aktien des Stahlhändlers sei nach den schwachen vergangenen Monaten nun ausgeglichener als zuvor, schrieb Analyst Eugene King von der US-Bank Goldman Sachs. Gestern hatte Klöco sein Ergebnis für das vergangene Jahr vorgestellt. Das Unternehmen teilte mit, dass das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen voraussichtlich mit 20 bis 30 Millionen Euro deutlich unter dem Vorjahreswert liegen dürfte.

Chinesische Übernahme lässt Kurs aufblühen

Im Anlegerfokus stehen am Dienstag auch die Aktien von Tom Tailor. Die angeschlagene Bekleidungskette soll komplett chinesisch werden: Der Großaktionär Fosun aus China will das Hamburger Unternehmen übernehmen. Den Tom-Tailor-Aktionären werden 2,26 Euro je Aktie geboten. Die Anteilsscheine zogen um fast 11 Prozent auf 2,39 Euro an.

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Bild: anathomy / Shutterstock.com

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