Dax: US-Börsen helfen Leitindex auf die Sprünge – 11.000 bleibt weiter eine Hürde

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Nach einem schwungvollen Start am Dienstag hat der Dax am Ende nur einen kleinen Teil seiner Gewinne retten können. Zu verdanken hat er den zum Handelsschluss verbliebenen Aufschlag von 0,33 Prozent auf 10 891,79 Punkte vor allem der Wall Street. Sie diente dem deutschen Leitindex mal wieder als Zugpferd, nachdem es hierzulande am Nachmittag sogar in Minus gegangen war.

11.000 wieder nicht geknackt

Am Morgen noch hatte die Aussicht auf Steuersenkungen in China den Dax wieder bis fast an die runde Marke von 11 000 Punkten geführt. Dort liegt allerdings eine wichtige charttechnische Hürde. Diese, zusammen mit der am Abend anstehenden Abstimmung über das Brexit-Abkommen im britischen Parlament, hatte zeitweise wieder Verluste ausgelöst.

Freundlicher Ausklang

Der Index der mittelgroßen Unternehmen MDax rückte am Dienstag um 0,29 Prozent auf 22 637,99 Punkte vor. Europaweit sah es ähnlich aus: Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,42 Prozent auf 3068,05 Punkte und auch in Paris und London wurden moderate Gewinne verbucht. In den USA gewann der Dow Jones Industrial zum Handelsschluss in Europa 0,5 Prozent. Die technologielastigen Nasdaq-Börsen legten sogar um etwa 1,5 Prozent zu.

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Abstimmung rückt näher

Mit Blick auf Großbritannien vermuten Marktbeobachter, dass das zwischen Premierministerin Theresa May und Brüssel ausgehandelte Brexit-Abkommen keine Parlamentsmehrheit finden wird. Damit dürfte das Thema weiterhin die Märkte in Atem halten. Wir haben uns mal angeschaut, wie es nach einem „No“ zum Brexit-Deal mit der EU weitergehen könnte und wie die Märkte darauf reagieren würden.

Deutsche Post rutsch doch noch ins Minus

Unter den Einzelwerten zogen im Dax vor allem die Aktien der Deutschen Post mit einer Berg- und Talfahrt Aufmerksamkeit auf sich. Letztlich büßten die Papiere des Logistikkonzerns 2,0 Prozent ein. Eine vom 1. April an wahrscheinliche Briefporto-Erhöhung war der Auslöser. Sie hatte zunächst beflügelt, bis dann Details zu der von der Bundesnetzagentur bewilligten Höhe bekannt wurden. Der Erhöhungsspielraum bei Briefen liegt demnach bei etwas unter 5 Prozent. Das Briefporto darf von derzeit 70 Cent daher auf maximal 73,36 Cent steigen. Die Post, die nun ohne zusätzliche Kostensenkungen ihre Unternehmensziele in Gefahr sieht, hatte mit 80 Cent pro Brief gerechnet.

Deutsche Bank drückt Lufthansa-Aktie

Zweitschwächster Dax-Wert waren die Papiere der Lufthansa mit minus 1,8 Prozent. Eine negative Studie der Deutschen Bank setzte ihnen zu, nachdem sie am Vortag nach Aussagen zur Treibstoffkosten-Entwicklung noch um etwas mehr als ein Prozent zugelegt hatten. Die Deutsche-Bank-Analysten verwiesen als Belastung für den gesamten Transportsektor vor allem auf den konjunkturellen Abschwung, die Zollstreitigkeiten und den Brexit.

Deutsche Bank profitiert von Zahlen aus den USA

Die Deutsche Bank rückte erneut wegen eines Quartalsberichts aus der US-Bankenbranche in den Fokus und legte nach anfänglichen Verlusten um 0,3 Prozent zu. Nach der Citigroup am Vortag gab nun JPMorgan Negatives, aber auch Erfreuliches bekannt. So enttäuschte zwar auch die US-Bank mit der Handelsentwicklung bei Anleihen, Währungen und Rohstoffen im vierten Quartal, meldete zugleich aber auch einen Rekordgewinn. Während die Deutsche Bank von den Zahlen der US-Konkurrenz profitieren konnte, kommen die Zahlen von JP Morgan und Wells Fargo am US-Markt nicht so gut an. Beide Aktien starteten zunächst im Minus. Die Anteilsscheine von JP Morgan haben aber mittlerweile ins Plus gedreht.

Bankhaus Lampe setzt auf Jenoptik

Zu den Spitzenwerten im SDax zählten nach einer Kaufempfehlung des Bankhauses Lampe die Aktien des Technologiekonzerns Jenoptik. Sie gewannen 8,6 Prozent. Dagegen büßten die Papiere der DBAG wegen besorgter Äußerungen der Beteiligungsgesellschaft zur Gewinnentwicklung 10 Prozent ein.

Am deutschen Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von 0,07 Prozent am Vortag auf 0,06 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,03 Prozent auf 142,52 Punkte. Der Bund-Future rückte um 0,15 Prozent auf 164,83 Punkte vor. Der Euro wurde am frühen Abend mit 1,1393 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1424 (Montag: 1,1467) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8754 (0,8721) Euro.

Onvista/dpa-AFX

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Bild: anathomy / Shutterstock.com

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