Dax: Wall Street schiebt Leitindex an – Deutsche Bank Aktie hebt ab

onvista · Uhr

Gewinne an der Wall Street haben am Mittwoch den Dax aus seiner Lethargie befreit und wieder in Richtung der 11 000-Punkte-Marke geschoben. Auf die schon im Vorhinein erwartete Ablehnung des Brexit-Abkommens durch das britische Parlament reagierten die Anleger gelassen.

Stimmung durchweg gelassen

Letztlich legte der deutsche Leitindex um 0,36 Prozent auf 10 931,24 Punkte zu, während der MDax um 0,63 Prozent auf 22 780,09 Zähler stieg. Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50  „wachte auf“ und rückte um 0,30 Prozent auf 3077,22 Punkte vor. In Paris wurden ebenfalls Gewinne verzeichnet. Auftrieb kam vor allem durch die positive Börsenstimmung in den Vereinigten Staaten nach weiteren erfreulichen Quartalsberichten aus der Bankenbranche. Sie ließen den Dow Jones Industrial zum Handelsschluss in Europa um 0,7 Prozent steigen. In London indes ging es infolge der Sorgen um den Brexit leicht abwärts.

Brexit: Es darf spekuliert werden

Vom ungeordneten Brexit, mit oder ohne einer Premierministerin May, bis hin zu einem späteren oder gar keinem Brexit seien nun wieder alle Optionen auf dem Tisch, sagte Jochen Stanzl, Analyst bei CMC Markets. „Die Börse zumindest schwankt in ihren Erwartungen zwischen einer Fristverlängerung und einem zweiten Referendum über die EU-Mitgliedschaft.“ Wirklich schlauer sei auf dem Börsenparkett derzeit keiner.

Deutsche Bank klar bester Wert in Dax

Am deutschen Aktienmarkt standen Deutsche Bank und Commerzbank im Rampenlicht. Dem „Handelsblatt“ zufolge wirbt die Bundesregierung hinter den Kulissen für eine Fusion der beiden Geldhäuser. Richtig in Fahrt kamen die Titel allerdings erst, als die US-Konkurrenz mit ihren Zahlen aufwartete. Goldman Sachs und die Bank of America überzeugten mit ihren Qurtalsergebnissen. Zusätzliches berichtete Bloomberg am Nachmittag, dass die Europäische Zentralbank (EZB) und die Finanzaufsicht BaFin einen Zusammenschluss der Deutschen Bank mit einem europäischen Kreditinstitut bevorzugen. Die Aktie schoss um 8,4 Prozent auf 8,11 Euro in die Höhe. Damit notierten sie so hoch wie seit knapp fünf Wochen nicht mehr und waren mit Abstand größter Dax-Gewinner. Die Commerzbank-Titel legten 7,4 Prozent zu.

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Lufthansa erhält ebenfalls Rückenwind aus den USA

Die amerikansiche Fluggesellschaft United Continental hatte am Dienstag nach Handelsschluss über ein besser als erwartet verlaufenes Quartal berichtet. Dies galt vor allem für den bereinigten Gewinn je Aktie, der selbst die Vorstellungen der kühnsten Experten übertraf. Die Aktien liegen aktuell um mehr als 7 Prozent im Plus. Die Anteile der Lufthansa  erholten sich mit plus 3,6 Prozent von ihren Vortagesverlusten.

UBS lobt Fuchs Petrolub

Deutlich bewegt waren auch einige Aktien nach geänderten Analystenurteilen. So gab eine Kaufempfehlung der Schweizer Großbank UBS der jüngsten Erholung von Fuchs Petrolub weiteren Schub. Die Anteile des Schmierstoffherstellers gewannen im MDax 5,7 Prozent.

Baader Bank lässt SGL steigen und Zooplus fallen

Ferner profitierten im SDax  die Papiere des Kohlenstoffspezialisten SGL mit plus 6,1 Prozent von einer Kaufempfehlung der Baader Bank. Zugleich senkte diese mit ihrem neuen „Hold“-Votum den Daumen für die Anteile von Zooplus , die daraufhin um rund 6 Prozent absackten.

Home24 wird vermöbelt

Negative Nachrichten gab es vom Online-Möbelversand Home24 , dessen Aktien außerhalb der Dax-Familie um 11,4 Prozent einbrachen. Die noch zu rund einem Drittel zu Rocket Internet gehörende Beteiligung enttäuschte mit ihrem Jahresumsatz. Erst im November hatte Home24 die eigene Prognose für das Umsatzplus gesenkt.

Euro und Pfund bleiben auch locker

Insgesamt verhalten reagierten Euro und Pfund auf das vom britischen Parlament abgelehnte Austrittsabkommen. Die Gemeinschaftswährung kostete am frühen Abend 1,1407 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1389 (Dienstag: 1,1424) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8780 (0,8754) Euro.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 0,06 Prozent am Vortag auf 0,07 Prozent. Der Rentenindex Rex  sank um 0,06 Prozent auf 142,43 Punkte. Der Bund-Future  verlor 0,08 Prozent auf 164,60 Punkte.

Onvista/dpa-AFX

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Foto: anathomy / Shutterstock.com

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